Essen. Ein breites Bündnis Essener Unternehmer hat den „Stiftungsverein Grugapark Essen“ gegründet.

Das kann man wohl als Landschaftspflege im ureigensten Sinne des Wortes bezeichnen. Parkpflege wäre noch treffender: Ein breites Bündnis Essener Unternehmer hat vor wenigen Tagen im Restaurant Landhaus den „Stiftungsverein Grugapark Essen“ gegründet. Ziel des Vereins ist „der Schutz, die Pflege, Erhaltung und Fortentwicklung des historischen Grugaparks sowie die Beschaffung der finanziellen Mittel zur Verwirklichung dieser Ziele“.

Zum ersten Vorsitzenden wählte die Versammlung den ehemaligen Ruhr 2010-Chef und Kulturdezernenten Oliver Scheytt. Die weitere Vorstands- und Mitglieder-Liste liest sich wie ein Auszug aus dem Adressverzeichnis des Essener Unternehmensverbandes (siehe Info-Box). Damit ist es der zuständigen Umweltdezernentin Simone Raskob gelungen, eines der Schlüsselprojekte aus dem vor wenigen Wochen vorgestellten Entwicklungskonzept für den Grugapark 2020 zu realisieren: „Wir haben viel Vorarbeit geleistet, viele Gespräche geführt. Ich bin sehr glücklich, dass uns der Stiftungsverein gelungen ist“, sagt Simone Raskob.

Finanzstarke Hilfe

Es ist vor allem die Hoffnung der chronisch defizitären Stadt, finanzstarke Hilfe zu bekommen für Essens grüne Lunge. Viele der Gründungsmitglieder fühlen sich in der Tat dem Grugapark eng verbunden, schilderten im Landhaus ihre persönlichen Erfahrungen, sei es aus der eigenen Kindheit oder der ihrer Kinder zwischen Tummelwiese und Streichelzoo. Und natürlich wissen sie als Essener Bürger längst den Wert des Grugaparks für diese Stadt zu schätzen: „Diese Bedeutung sehen wir als eminent hoch an“, betont beispielsweise Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland AG. „Der Grugapark stellt einen nicht zu unterschätzenden Standortfaktor für Firmenansiedlungen und Fachkräftebindung in Essen dar, den wir stützen möchten.“

Den Grugapark als Standortfaktor stärken, lautet deshalb das Ziel des Stiftungsvereins: Eine eigene Park-Stiftung soll dazu das Fundament stellen, daneben aber verstehen sich die Vereinsmitglieder als Anstifter für Sponsoring aller Art. Essens Bürger will man verstärkt zur Mitarbeit und Mitgliedschaft im Verein gewinnen (Jahresbeitrag 50 Euro) und in Projekte einbeziehen. „Mikro- und Minisponsoring“ – von der Tierpatenschaft bis zum Parkbankkauf – sollen es jedem ermöglichen, sich einzubringen.

Mehrgenerationenspielplatz für den Park

Die Unternehmer haben sich derweil zu den großen Projekten geäußert: Nachdem die Sparkasse bereits den Architektenwettbewerb für den Fernöstlichen Garten finanziert hat, will sie sich auch bei der Finanzierung des 460.000 Euro schweren Invests beteiligen. Ebenso gibt es Interessenten für den „Mehrgenerationenspielplatz“, die Optimierung des Teilbereiches und das Parkleuchten. Da möchte auch die Stadt nicht ganz zurückstehen: 250.000 Euro soll der Rat am kommenden Mittwoch bewilligen, um das Geld ab 2014 in den Grugapark zu stecken: „Wir würden damit viele Sponsoren gewinnen“, sagt Simone Raskob. Es ist fast so, als wäre es schon Frühling im Grugapark, mitten im Winter.

Infobox

In den Vorstand wurden gewählt: Prof. Dr. Oliver Scheytt, Prof. Dr. Ulrich Spie, Norbert Meier, Janine Flocke.

Erweiterter Vorstand: Heinz-Georg Anschott, Geno Bank Essen, Eckhard Brockhoff, Brockhoff Immobilien, Dr. Arndt Neuhaus, RWE Deutschland, Thomas Siepmann, TAS Emotional Marketing, Dr. Thomas Stauder, Privatbrauerei Jacob Stauder, der Umweltausschussvorsitzende Christoph Kerscht (Grüne), Umweltdezernentin Simone Raskob, der Vorsitzende des Freundeskreises, Prof. Dr. Klaus Militzer.

Weitere Mitglieder: Stefan Dunkel, Sparda Bank, Rolf Friesewinkel, EBE, Egon Galinnis, Messe Essen, Dr. Bernhard Görgens, Stadtwerke Essen, Friedrich Kaschub, Sparkasse Essen, Stephan Klotz, GEWOBAU Essen, Dirk Miklikowski, Allbau AG, Thomas Möller, Margarethe Krupp-Stiftung, Markus Ufer, Kölbl Kruse, Winfried Zysk, Wohnbau eG.

Kontakt: Ulrike Streich, Tel.: 88 67120, ulrike.streich@gge.essen.de