Essener Nordwesten. .
„Kinder brauchen Bewegung und sollen dafür schöne Spielplätze haben.“ Das wünschen sich auch deren Eltern und Großeltern. Aber die Wirklichkeit sieht in manchen Vierteln trister aus. Und dort, wo die Spielgeräte in Ordnung, der Sand und die Papierkörbe sauber sind, haben in den meisten Fällen Spielplatzpaten die Pflege übernommen und kümmern sich am Sandkasten.
„Die Spielplatzpaten sind inzwischen unersetzbar. Dass sie für ihren Einsatz wenigstens eine Aufwandsentschädigung bekommen, ist wichtig“, unterstreicht Erika Küpper, einer der Kinderbeauftragten im Stadtbezirk IV. Andererseits sei es bedauerlich, „wenn Eltern sich engagieren, notwendige Reparaturen anmelden, danach aber lange nichts passiert, weil Grün & Gruga wegen Personalmangels mit der Bearbeitung nicht nachkommt“. Am Höhenweg beispielsweise warte die Patin bereits seit über einem Jahr auf ein neues Spielgerät. Diese Situation müsse sich ändern, um die Paten nicht zu enttäuschen, sagt Küpper. „Die Leute tun, was sie können.“
Die Bezirksvertretung IV unterstützt die Platzpaten seit Jahren. Daher wollen die Ortspolitiker in der kommenden Woche wieder die Förderbeträge freigeben. In anderen Bezirken verfahren sie ebenfalls so. Damit können die Paten beispielsweise Kinderfeste organisieren, Getränke und Grillwürstchen kaufen.
„Einige Paten haben sich bereits zusammen getan“, beschreibt Erika Küpper. Sie kennt zwei Tagesmütter, die auch Patenschaften übernommen haben. Mit den betreuten Kindern sind sie regelmäßige Nutzer „ihrer“ Spielplätze und besuchen sich gegenseitig zum Spiel- und Informationsaustausch. So bleiben die Mädchen und Jungen regelmäßig in Bewegung.
Andere Nachbarn engagieren sich ebenfalls auf dem Platz für den Nachwuchs aus der Umgebung. Sie sind bereits mehr als zehn Jahre „die gute Seele an der Rutsche“ und Tröster am Sandkasten.
Einige hätten sogar ohne Unterstützung der Stadt Besen und Schaufeln in die Hand genommen, sogar Sponsoren gesucht, um den Spielplatz vor ihren Haustüren zu sanieren, bedankt sich die Kinderbeauftragte für den Einsatz. „Und weil diese Leute nun die Patenschaft für den Platz übernommen haben, wollen wir sie weiterhin unterstützen.“