Essen. . Grund: Sanierungsbedarf ist auf 14 Millionen Euro angeschwollen. Neues, weniger üppig geplantes Bad wäre energiesparender. Gelände könnte dem Grugapark zufallen.
Im übernächsten Jahr feiert das Grugabad sein 50-jähriges Bestehen, und nicht nur Kenner der Sportszene sehen ihm das an: Derart üppig zu bauen, mit diversen Becken in einem 25.000 Quadratmeter großen Parkgelände – das würde man sich heute vermutlich verkneifen. Und nicht nur die Energiekosten fressen sich durch den begrenzten Sport-Etat, auch der Sanierungsbedarf erreicht mittlerweile bedenkliche Höhen.
„Der Zahn der Zeit hat seine Spuren hinterlassen“
Tradition hin, Tradition her – „der Zahn der Zeit hat seine Spuren hinterlassen“, gibt CDU-Fraktionschef Thomas Kufen zu bedenken und verweist auf jüngste Berechnungen, nach denen dieser auf rund 14 Millionen Euro angeschwollen sei, „und ich befürchte, das ist noch nicht das letzte Wort“.
Angesichts der immensen Renovierungskosten spricht er sich jetzt dafür aus, alternativ einen Neubau zu prüfen. Diesen allerdings nicht an anderer Stelle, sondern auf dem gleichen Grund und Boden – nur eben kleiner, moderner, kompakter, energieeffizient. Auf den Prüfstand kämen – die Prüfung der Denkmaleigenschaft vorausgesetzt – die riesige Liegewiese genauso wie die Zuschauertribüne und die vielen Baulichkeiten.
Dem Park etwas zurückgeben
Eine Konzentration an diesem Standort entspräche, so glaubt Kufen, weit eher dem heutigen Freizeitverhalten der Bürger und zeigte auch eine Reaktion auf die Bevölkerungsentwicklung – schließlich entstand das Grugabad einst auf dem Höhepunkt der Essener Einwohner-Statistik mit etwa 750.000 Bürgern.
CDU-Frontmann Kufen, der diesen Vorschlag gestern – sehr zur Überraschung auch für manchen Partner im Viererbündnis – in seiner Etatrede machte, hat dabei keineswegs im Blick, die aufgegebene Fläche der Messe zuzuschlagen, im Gegenteil: „Ich könnte mir gut vorstellen, in dem Zusammenhang auch einen Mehrwert für den benachbarten Grugapark zu schaffen.“ In der Vergangenheit sei immer mal wieder am Grugapark geprockelt worden, „vielleicht“, so der CDU-Fraktionschef, „haben wir an dieser Stelle die Chance, dem Grugapark etwas zurück zu geben“.