Sprockhövel. Das Thema Ikea-Ansiedlung mit Homepark spaltet nicht die Nation, wohl aber Bürger, Gewerbetreibende, Interessenvertretungen, Verbände und politische Gremien im EN-Kreis und in der Nachbarstadt Wuppertal.

Das Thema Ikea-Ansiedlung mit Homepark spaltet nicht die Nation, wohl aber Bürger, Gewerbetreibende, Interessenvertretungen, Verbände und politische Gremien im EN-Kreis und in der Nachbarstadt Wuppertal.

„Den Plan, eine Kombination aus dem Möbelhaus und dem Homepark, so wie er jetzt veröffentlicht ist, zu realisieren, halten wir für genehmigungsfähig“, lautet die Botschaft von Jochen Braun, Ressortleiter Bauen und Wohnen bei der Stadt Wuppertal. Derzeit müssen er und sein Kollege Uwe Graurock sich keineswegs mit einem Ansturm interessierter Bürger auseinandersetzen, die die ausgelegten Pläne einsehen und weitergehende Gutachten studieren wollen. „Das ist jederzeit möglich, aber davon wird hier im Rathaus kein großer Gebrauch gemacht. Das mag daran liegen, dass wir denselben Informationsstand auch auf unserer Internetseite veröffentlicht haben, wo man sich ebenfalls umfassend informieren kann“, so Braun.

23. November, Ende der Offenlegung

Erfahrungsgemäß kämen gegen Ende der Offenlegungsfrist, das ist der 23. November, noch ein paar Anfragen oder Eingaben zum Projekt. Ob das auch diesmal der Fall sei, bleibe abzuwarten.

Klaus Willmers vom Einzelhandelsverband Westfalen (Hagen) sieht die geplante Gewerbeansiedlung im großem Stil differenziert: „Gegen das Möbelhaus an sich ist ja gar nichts einzuwenden. Was wir für den Einzelhandel in Sprockhövel und in den umliegenden Städten befürchten, ist, dass das geplante zentrumsnahe Sortiment des Homeparks, zu dem auch Textilien und Schuhe gehören, sich negativ auf Handel und Gewerbe der angrenzenden Kommunen auswirken können. Wenn es bei den zehn Prozent Verkauffläche für zentrumsnahe Waren bleibt, ist gegen das Vorhaben rechtlich nichts einzuwenden.“

Ähnlich sieht das auch Hugo Benten Sattler, Geschäftsführer der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid. „Die Befürchtungen, dass sich der Wettbewerb verschärft, sind begründet. Natürlich verändern Gewerbeansiedlungen Handelsströme, aber damit entstehen neue Herausforderungen und Möglichkeiten. Unsere Vollversammlung steht hinter den Plänen. Der Einzelhandelsausschuss vertritt eine differenziertere Position“, skizziert Sattler die Haltung der Kammer. Herbert A. Dabringhaus vom Ausschuss für Handel und Dienstleistung (SIHK Hagen) betont: „Die Verkehrssituation im Raum Sprockhövel ist katastrophal. Man kann sich vorstellen, wie dramatisch sie sich verändert, wenn es zu der Gewerbeansiedlung kommt.“ Gegen einen Möbelladen sei nichts einzuwenden.