Essen. . Beim Richtfest gab’s viel Lob für das neue „Uferviertel“ des Allbau in Altendorf. Der erste Teil steht schon unter Wasser.
Der erste Teil steht schon unter Wasser. Nicht so tief, dass man bereits von einem See sprechen könnte, aber wer an diesem sonnigen Novembertag von der obersten Etage des Rohbaus seinen Blick über das modellierte Gelände schweifen lässt, der kann die Vorfreude aller nachempfinden, die das neue „Uferviertel“ in Altendorf bislang nur vom Modell kennen.
Dorthin, an die Rüselstraße, lud der Allbau gestern zum Richtfest, um sein Vorzeigequartier vorzustellen, für das Ende des Monats die Vermarktung beginnt. Und auch wenn da links und rechts des einstigen Bahndamms der Rheinischen Trasse nicht unbedingt „ein zweiter Baldeneysee“ entsteht, wie NRW-Bauminister Michael Groschek gestern augenzwinkernd verkündete – ein vorzeigbares Stück Stadtentwicklung ist es allemal: Wo das Neue sich nicht vom Alten abgrenzt, sondern sich einfügt ins vorhandene Viertel, damit man hier „gehoben, aber nicht abgehoben“ wohnen kann, wie Groschek sagt, zu Preisen, die sich auch „Normalverdiener“ leisten können.
Großzügige Auslegung der Förderkriterien
Einen großen Anteil daran – das wurde gestern deutlich – hat das Land, das die 16,5 Millionen Euro schwere Investition des Allbau in sieben Gebäude mit 62 Wohnungen mit einem 7,2-Millionen-Förderdarlehen zu besonders günstigen Zinskonditionen fördert.
Die damit verbundenen Belegungsrechte werden aber nicht in den geförderten Bauten umgesetzt – dann hätte sich das Projekt nicht rechnen lassen – sondern in der Nachbarschaft, wo der Allbau insgesamt über 1.800 Wohnungen verfügt. Das entspringt, zugegeben, einer sehr großzügigen Auslegung der Förderkriterien, macht aber möglich, was sonst nur wieder in der Schublade für Wünschenswertes verschwunden wäre.
See wird Ende 2013 geflutet
Allbau-Chef Dirk Miklikowski sprach gestern von einem „Aufbruch“ zu neuen Ufern in Altendorf, und wer den wiederentdeckten ehemaligen „Hinterhof“ Altendorfs zuletzt per Fahrrad entdeckte, wird sich auf die Brücke freuen, die im April gesetzt wird und wohl ab Juli 2013 den Radweg wieder befahrbar macht.
Ende 2013 wird der Niederfeldsee dann geflutet, rechtzeitig, wenn die ersten Mieter einziehen. 450 Interessenten führt der Allbau in der Kartei. Die Seekraft ist eben nicht zu unterschätzen.