Essen. Nach den Problemen am Karfreitag setzt das Ordnungsamt darauf, dass sich die Clubs in Essen diesmal an das Gesetz halten. Fünf Uhr morgens musste Schluss mit Party sein.

Allerheiligen, Volkstrauertag, Totensonntag. Im November liegen gleich drei stille Feiertage. Und da müssen auch Partygänger die Füße still halten.

Gerade der gestrige Tag vor Allerheiligen zählt zu einem der ausgehstärksten Tage in der Stadt. Fast in allen Clubs und Diskotheken werden ausgelassene Halloween-Partys gefeiert - doch morgens um 5 Uhr muss spätestens Schluss sein. Das schreibt das Gesetz über die Sonn- und Feiertage in NRW vor.

Kontrollen wird es nicht geben

Das gilt ebenso für Tanzveranstaltungen, die an den Samstagen vor dem Volkstrauertag und Totensonntag stattfinden. Auch dann heißt es: 5 Uhr am Morgen ist Kehraus!

Das Ordnungsamt der Stadt verlässt sich darauf, dass die Clubs sich an die Regelungen halten. Kontrollen wird es nicht geben, lässt Ordnungsamtsleiter Günther Kraemer über die Pressestelle erklären. Seine Erfahrungen in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass es an Allerheiligen bislang keine Probleme gegeben habe. Auch die Polizei wird nur reagieren, wenn es Beschwerden wegen Ruhestörungen gibt, bestätigt ein Sprecher.

Streifen am Karfreitag

Anders sah das in der Vergangenheit am Karfreitag aus. Da pfiffen einige Clubbetreiber auf das strenge Tanz-Verbot an diesem stillen Feiertag. Das Ordnungsamt griff mit Streifen durch, schloss sogar Läden.

Wohl auch deswegen geben sich die Clubbesitzer nun eher wortkarg, wenn es um das Thema Einhaltung der stillen Feiertage in der Stadt geht. Kay Klöber vom Hotel Shanghai erklärt lediglich: „Als absolut ordnungsliebender Veranstaltungsort gehen wir natürlich jederzeit mit der Gesetzeslage konform.“ Die meisten Befragten versichern zudem, dass in den Diskotheken und Clubs um 5 Uhr sowieso Schluss mit lustig ist, und das Partyvolk den Rückzug angetreten hat.

Mit der Situation abgefunden

Anders ist das bei Andrej Buhonov, dem das „Studio Essen“ an der Schützenbahn gehört. Die After Hour, die erst morgens 5 Uhr beginnt und durchaus noch 200 bis 300 Tanzbegeisterte anlockt, muss am Totensonntag und Volkstrauertag ausfallen. „Das ist insofern ärgerlich, weil sie im November zwei Mal hintereinander ausfallen müssen“, so Buhonov. Das sei den Gästen schwer zu vermitteln. Ansonsten habe er sich mit der Situation abgefunden, sagt er.

Auch dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sind eher die stillen Feiertage am Karfreitag und Weihnachten ein Dorn im Auge. „Da sollte es Lockerungen geben“, meint Thorsten Helwig vom Dehoga Nordrhein.