Essen. . Nichts für Warmduscher, Kürbisverächter oder zart Besaitete: Aus Elektro-Floors werden Grusel-Kammern, aus harmlosen Cocktails gar Blut-Bäder: Halloween hat die Essener Clubs fest im Griff. Dabei beginnt der Abend schon erschreckend - mit einem Zombiewalk, zu dem 1000 Untote in Essen erwartet werden.

Einer der größten Zombie-Ansammlungen Deutschlands lehrt heute Abend zu Halloween den Besuchern der Essener Innenstadt wieder das Fürchten: Allein auf Facebook haben mehr als 1000 Menschen die Teilnahme am „Zombie-Walk“ zugesagt. Dabei sind möglichst angsteinflößende Kostüme, eine Menge Kunstblut und kreidebleiche Gesichter Pflicht. Um 20 Uhr setzt sich die Horror-Horde vom Willy-Brandt-Platz aus in Bewegung - Erschrecken von Passanten nicht ausgeschlossen. Zuvor haben die Anhänger des Grusel-Kultes um 18 Uhr am Unperfekthaus Gelegenheit für ein Fotoshooting.

Aufgrund des großen Andrangs wurde die Veranstaltung bei der Stadt angemeldet, was einige Kosten verursachte. Deswegen werden gegen eine Spende von zwei Euro Zombiewalk-Bändchen verkauft, um die Veranstalter zu unterstützen. Zombie-„Vater“ ist auch in diesem Jahr Dirk Bussler, der bereits zum Artwalk in der Nordstadt Anfang September einen großen Zombietag organisiert hatte. Der Marsch durch die Innenstadt ist bis etwa 22 Uhr angemeldet und führt bis in die nördliche City, wo die Zombies unter anderem im Café Nord, Panicroom und Turock das Horror-Fest des Jahres stilecht feiern können. Außerdem stehen folgende Partys an:

Goethebunker

Im altehrwürdigen Gemäuer des Bunkers ist Halloween Madness das Credo. Den passenden Soundtrack liefert das französisch-belgische Duo Loo&Placido, das nach eigener Beschreibung so klingt, wie ein auf die Beatles treffender Skrillex oder eine Mischung aus Stevie Wonder und Mr. Oizo. Dubstep, Elektro, HipHop, Rock - die Grenzen sind fließend. Unterstützung kommt von Tim Schumacher und auf dem als Gruselkammer geschmückten zweiten Floor von Carsten Kadaver und der Zombie Kombi (ab 23 Uhr, zehn Euro).

Face-Club

DJane Eno-C scheint Gefallen an Essen zu finden: Nach mehreren Gastauftritten hier, etwa vor Kurzem mit Saxofon-Spezi Wolf Codera, beehrt die hübsche Holländerin, die schon für Versace und Gucci modelte, zu Halloween erneut die Stadt. Im Face legt sie an der Seite von Chili Palmer und DJ UD auf. House und Tech-House geben bei dieser Halloween-Party den Ton an (ab 23 Uhr, zehn Euro).

Zeche Carl

Die Hölle bricht auch in der Zeche Carl los, wo ab 22 Uhr die Halloween Scary Night beginnt. Das Casinogebäude verwandelt sich in eine Kammer des Schreckens, weniger erschreckend ist die Musik: Dancehall, House, Charts und Premium-Pop werden selbst Hexen, Monster und Zombies zum Leben erwecken. Denn wer kostümiert kommt, zahlt weniger (fünf Euro, in Teilkostümierung sieben, ohne Verkleidung neun Euro).

Turock

Monstermäßige Gitarrenklänge versüßen das Horror-Hochfest in der Essener Rock-Schmiede Nummer 1. Dort legt DJ Saxnot heute die volle Ladung aus Alternative, Crossover, New Rock, Nu Metal, Glam Rock, Ska, Punk und Psycho auf. Wer sich so verkleidet, dass er sich selbst das Fürchten lehrt, spart sich den Mindestverzehr (ab 22 Uhr, ohne Verkleidung neun Euro Mdvz.).

Hotel Shanghai

An Halloween erobert das Trio Brandt, Brauer, Frick mit schnittigen Anzügen und einer Komposition aus Techno und klassischen Elementen das Hotel Shanghai. Frisch vom Movement Torino Festival eingeflogen, zeigt das Berliner Techno-Projekt auch in Essen seine ungewöhnlichen Performance. Außerdem mit an den Decks stehen Veltenmeyer, der u.a. Casper zu seiner Karriere verhalf, und Langenberg, der zwar mittlerweile die Hauptstadt rockt, das Shanghai aber natürlich nie vergisst (ab 23 Uhr, zehn Euro).