Essen. . Falko Derwald, Geschäftsführer der Marina Essen GmbH, berichtet von „konstruktiven Gesprächen mit möglichen Partnern“. Das gesamte Investitionsvolumen zwischen Altenessener und Nordsternstraße beziffert die Marina Essen GmbH auf rund 70 Millionen Euro. Derwald aber sagt auch: „Ich verstehe die Stadt. Die wollen auch mal wissen: Wird es denn oder wird es nicht?“
Bis zum Jahresende sollen die Pläne für eine Marina am Rhein-Herne-Kanal so weit sein, dass der Rat einen Bebauungsplan beschließen kann. Dieses Ultimatum, das der Planungsausschuss der Stadt am Donnerstag zur Kenntnis nehmen soll, kann der Geschäftsführer der Marina Essen GmbH naürlich nicht für hilfreich halten. Doch er äußert Verständnis für die Stadt. Die CDU dagegen wirft Stadtdirektor Hans-Jürgen Best vor, er wolle die Marina „versenken“.
„Solche Ultimaten per Ausschussvorlagen zu setzen“, sagt Uwe Kutzner, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion„ist ungewöhnlich und sicher nicht der richtige Umgang mit möglichen Investoren. Warum die Verwaltung das Marina-Projekt versenken will, ist uns völlig unverständlich. Die CDU-Fraktion wird am Donnerstag im Planungsausschuss die Verwaltung auffordern, den Bebauungsplan für die Marina weiter im Arbeitsprogramm zu belassen. Und vielleicht gibt es einen potenziellen Investor im Hintergrund, der zum jetzigen Zeitpunkt nur noch nicht genannt sein will – wer weiß?“
Bei der Investorensuche könne Druck von Seiten der Stadt eher schaden
Wer weiß, in der Tat: Falko Derwald, Geschäftsführer der Marina Essen GmbH, berichtet, wie immer in solchen Fällen, von „konstruktiven Gesprächen mit möglichen Partnern“. Dann wird er doch sehr konkret: „Wir reden von einem Anfangsinvestment in einer Größenordnung von 10 bis 11 Millionen Euro. Dafür versuchen wir einen Partner zu finden.“ Das gesamte Investitionsvolumen zwischen Altenessener und Nordsternstraße beziffert die Marina Essen GmbH auf rund 70 Millionen Euro. Derwald: „Aber da reden wir von der letzten Ausbaustufe, wenn alles optimal läuft.“
Bei der Investorensuche könne Druck von Seiten der Stadt eher schaden. Doch Derwald versichert: „Ich verstehe die Stadt. Die wollen irgendwann auch mal wissen: Wird es denn oder wird es nicht?“ Zumal, da wenige Kilometer entfernt im Essener Norden gerade der Traum von der Designstadt auf Zollverein mit Getöse zerplatzt ist.
Rund 400.000 Euro hat die Marina GmbH schon in das Projekt am Kanal investiert für Grundstückskäufe und Gutachten. Derwald: „So viel Geld nimmt man in der freien Wirtschaft nicht in die Hand, wenn man nicht glaubt, dass es sich lohnt. Ich bin fest überzeugt, dass das Ding funktioniert.“