Duisburg. Nach mehr als 9o-jähriger Unternehmensgeschichte in Duisburg hat die Firma Göhmann, Spezialist für Eisenbahnbedarf, den Innenhafen verlassen. Der eröffnet Chancen für die Weiterenwicklung des Stadtquartiers.

Wer Achslagergleitbacken oder Zwischenstücke für Doppelschakengehänge kaufen will, muss künftig weiter fahren. Nach mehr als 90-jähriger Unternehmensgeschichte in Duisburg hat die Firma Göhmann, Spezialist für Eisenbahnbedarf, den Innenhafen verlassen.

Was wiederum die Chance eröffnet, die Entwicklung des Duisburger Vorzeige-Stadtquartiers ein Stück weiter voranzutreiben.

Göhmann ist in den letzten Wochen über den Rhein gezogen, genauer: nach Moers. Damit endet das Duisburger Kapitel des Unternehmens, das über Jahrzehnte mit Bergwerks-, Hütten- und Eisenbahnbedarf handelte. Reihenweise tonnenschwere Radsätze für Bahnwaggons auf dem Freigelände erinnerten bis vor wenigen Wochen an die Tatsache, dass das schicke Büro-, Kultur, Freizeit- und Wohnquartier Innenhafen bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert ein Gewerbe- und Hafengebiet war.

2000 qm großes Grundstück

Druck auf Göhmann habe man nicht gemacht, das so spektakulär umgestaltete Viertel zu verlassen, erklärte Ralf Oehmke, Chef der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft. Der Wechsel in die Nachbarstadt sei „im besten Einvernehmen“ geschehen. Bei Göhmann heißt es, man sei „aufgrund der Marktanforderungen an die infrastrukturelle Verkehrsanbindung sowie der fehlenden Möglichkeit, eine Erweiterung des Betriebsgeländes zu realisieren“ umgezogen.

U-Boot im Innenhafen

Das Kunst-U-Boot vom Projekt Ruhr-Atoll..
Das Kunst-U-Boot vom Projekt Ruhr-Atoll.. © WAZ FotoPool
...auf dem Essener Baldeneysee aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010...
...auf dem Essener Baldeneysee aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010... © WAZ FotoPool
...kommt wohl nach Duisburg.
...kommt wohl nach Duisburg.
Das wäre eine Rückkehr: Das schwimmende Kunstwerk wurde auf der Meidericher Schiffswerft gebaut.
Das wäre eine Rückkehr: Das schwimmende Kunstwerk wurde auf der Meidericher Schiffswerft gebaut.
Seit Monaten schon dümpeln die Kunstwerke (hier ein Bild von der Eröffnung)...
Seit Monaten schon dümpeln die Kunstwerke (hier ein Bild von der Eröffnung)...
... die zu Ruhr.2010 auf den Essener See platziert und von 35 000 Besuchern per Tretboot angesteuert wurden, vor sich hin  und müssen weg.
... die zu Ruhr.2010 auf den Essener See platziert und von 35 000 Besuchern per Tretboot angesteuert wurden, vor sich hin und müssen weg. © WAZ FotoPool
In den Kommando-Turm in großen Lettern hereingeschnitten und dann mit einer Bilder-Collage bedeckt ist zudem ein Zitat des Philosophen Immanuel Kant...
In den Kommando-Turm in großen Lettern hereingeschnitten und dann mit einer Bilder-Collage bedeckt ist zudem ein Zitat des Philosophen Immanuel Kant... © WAZ FotoPool
„Ich kann, weil ich will, was ich muss“. Künstler-Botschaft: Man überprüfe Überzeugungen und vermeintliche Zwänge, die als Grund für Taten und Untaten herhalten müssen.
„Ich kann, weil ich will, was ich muss“. Künstler-Botschaft: Man überprüfe Überzeugungen und vermeintliche Zwänge, die als Grund für Taten und Untaten herhalten müssen. © WAZ FotoPool
Das Kunstprojekt Ruhr Atoll - Kunst - Wissenschaft - Energie - entsteht am Dienstag, 4. Mai 2010, am Segelhafen am Südufer des Baldeney See in Essen. Vier Künstler präsentieren sich auf den schwimmenden Inseln mit Themen zur Zukunft der Energieresourcen. Das Atoll: "Ich kann, weil ich will, was ich muss"  - U-Boot - von Andreas M. Kaufmann und Hans U. Reck.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool
Das Kunstprojekt Ruhr Atoll - Kunst - Wissenschaft - Energie - entsteht am Dienstag, 4. Mai 2010, am Segelhafen am Südufer des Baldeney See in Essen. Vier Künstler präsentieren sich auf den schwimmenden Inseln mit Themen zur Zukunft der Energieresourcen. Das Atoll: "Ich kann, weil ich will, was ich muss" - U-Boot - von Andreas M. Kaufmann und Hans U. Reck.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Die Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) tüftelt derzeit an technischen Fragen,
Die Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) tüftelt derzeit an technischen Fragen, © WAZ FotoPool
Das Kunst-U-Boot müsste von Essen nach Duisburg gebracht werden. Einen ähnlichen Weg hatte es Anfang Mai 2010 schon einmal zurück gelegt.
Das Kunst-U-Boot müsste von Essen nach Duisburg gebracht werden. Einen ähnlichen Weg hatte es Anfang Mai 2010 schon einmal zurück gelegt. © WAZ FotoPool
Mit Hilfe eines Schubverbands ging es
Mit Hilfe eines Schubverbands ging es © WAZ FotoPool
... über die über die Ruhr...
... über die über die Ruhr... © WAZ FotoPool
...und durch fünf Schleusen von Duisburg in den Baldeney-See.
...und durch fünf Schleusen von Duisburg in den Baldeney-See. © WAZ FotoPool
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Was nun auf dem gut 2000 Quadratmeter großen Grundstück im Winkel von Stresenmannstraße und Philosophenweg geschieht, steht noch nicht fest. Denkbar sei ein Nutzung für Wohnzwecke oder Kultur. Beispielsweise im Zusammenhang mit dem Museum Küppersmühle. Konkrete Pläne gibt es laut Oehmke aber noch nicht. Eine Entscheidung werde es aber noch im Laufe dieses Jahres geben. Da es für das Gebiet keinen Bebauungsplan gibt, gilt der Paragraph 34 des Baugesetzbuches, nach dem an dieser Stelle gebaut werden dürfte, was in der Umgebung üblich ist. Büros, Wohngebäude, Kultureinrichtungen, Gastronomie – das ganze Innenhafen-Spektrum also.

Weitergehende Pläne für die angrenzenden Gewerbegrundstücke an der Stresemannstraße haben die Innenstadt-Entwickler derzeit nicht. Man verfüge nicht über die Flächen, aktuelle Kaufgespräche mit den Eigentümers gebe es nicht, sagt Oehmke. In den ursprünglichen Planungen für den neuen Innenhafen war an dieser Stelle eigentlich noch eine dritte Gracht ähnlich der Speicher- und Hansegracht geplant. Von dieser Holzgracht ist bisher nur ein Stummel direkt am Innenhafenbecken realisiert worden.