Duisburg. Nach mehr als 9o-jähriger Unternehmensgeschichte in Duisburg hat die Firma Göhmann, Spezialist für Eisenbahnbedarf, den Innenhafen verlassen. Der eröffnet Chancen für die Weiterenwicklung des Stadtquartiers.
Wer Achslagergleitbacken oder Zwischenstücke für Doppelschakengehänge kaufen will, muss künftig weiter fahren. Nach mehr als 90-jähriger Unternehmensgeschichte in Duisburg hat die Firma Göhmann, Spezialist für Eisenbahnbedarf, den Innenhafen verlassen.
Was wiederum die Chance eröffnet, die Entwicklung des Duisburger Vorzeige-Stadtquartiers ein Stück weiter voranzutreiben.
Göhmann ist in den letzten Wochen über den Rhein gezogen, genauer: nach Moers. Damit endet das Duisburger Kapitel des Unternehmens, das über Jahrzehnte mit Bergwerks-, Hütten- und Eisenbahnbedarf handelte. Reihenweise tonnenschwere Radsätze für Bahnwaggons auf dem Freigelände erinnerten bis vor wenigen Wochen an die Tatsache, dass das schicke Büro-, Kultur, Freizeit- und Wohnquartier Innenhafen bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert ein Gewerbe- und Hafengebiet war.
2000 qm großes Grundstück
Druck auf Göhmann habe man nicht gemacht, das so spektakulär umgestaltete Viertel zu verlassen, erklärte Ralf Oehmke, Chef der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft. Der Wechsel in die Nachbarstadt sei „im besten Einvernehmen“ geschehen. Bei Göhmann heißt es, man sei „aufgrund der Marktanforderungen an die infrastrukturelle Verkehrsanbindung sowie der fehlenden Möglichkeit, eine Erweiterung des Betriebsgeländes zu realisieren“ umgezogen.
Was nun auf dem gut 2000 Quadratmeter großen Grundstück im Winkel von Stresenmannstraße und Philosophenweg geschieht, steht noch nicht fest. Denkbar sei ein Nutzung für Wohnzwecke oder Kultur. Beispielsweise im Zusammenhang mit dem Museum Küppersmühle. Konkrete Pläne gibt es laut Oehmke aber noch nicht. Eine Entscheidung werde es aber noch im Laufe dieses Jahres geben. Da es für das Gebiet keinen Bebauungsplan gibt, gilt der Paragraph 34 des Baugesetzbuches, nach dem an dieser Stelle gebaut werden dürfte, was in der Umgebung üblich ist. Büros, Wohngebäude, Kultureinrichtungen, Gastronomie – das ganze Innenhafen-Spektrum also.
Weitergehende Pläne für die angrenzenden Gewerbegrundstücke an der Stresemannstraße haben die Innenstadt-Entwickler derzeit nicht. Man verfüge nicht über die Flächen, aktuelle Kaufgespräche mit den Eigentümers gebe es nicht, sagt Oehmke. In den ursprünglichen Planungen für den neuen Innenhafen war an dieser Stelle eigentlich noch eine dritte Gracht ähnlich der Speicher- und Hansegracht geplant. Von dieser Holzgracht ist bisher nur ein Stummel direkt am Innenhafenbecken realisiert worden.