Duisburg. .

Der Dreck muss weg! Doch wer ist dafür überhaupt zuständig? Angler und Spaziergänger ärgern sich über Müllberge am Baerler Rheinufer. Wer diese entfernen soll, ist jedoch unklar.

Die Woltershofer Straße führt in Baerl direkt zum Rheinufer. Das anliegende Deichgebiet rund um die Nato-Rampe ist bei Anglern und Spaziergängern gleichermaßen beliebt. Das malerische Fleckchen gegenüber dem Alsumer Berg ist ruhig, mit den Füßen kann man sich gefahrlos ins Wasser wagen. Ein Platz zum Verweilen.

Müll zieht Ratten an

Doch die Idylle ist seit Wochen getrübt. Die überlaufenden Mülleimer auf der Straße wurden zwar abgeräumt, der Müll entlang des Wassers ist jedoch geblieben: Wodkaflaschen en masse, alte Plastiktüten, Haushaltsmüll, Scherben. Unterm Abfall ist das Rascheln nicht zu überhören, für die Ratten sind die Müllberge ein gefundenes Fressen. „Das ist doch wirklich widerlich“, schimpft WAZ-Leser Otto Groß.

Früher ist der Beecker gemeinsam mit seinen Enkelkindern gern ans Wasser gefahren. Heute hält er sich – vor allem an den Wochenenden – fern. „Im Sommer fällt hier an den Wochenenden immer eine große Gruppe ein. Die kommen sogar mit Notstromaggregat, Kühlschränken, Zelten und allem was dazugehört. Wenn die wieder verschwinden, sieht es aus wie Sau“, klagt Groß.

Viele Angler stimmen in das Klagelied ein. „Wenn die hier sind, komme ich erst gar nicht mehr. Man fühlt sich nur verängstigt und machtlos. Es ist eine Schande“, flucht auch ein Angler, der namentlich nicht genannt werden möchte, über die „Wodka-Bande“. Die Dorfjugend nimmt er in Schutz. „Die würden das nicht machen. Aber selbst die kommen ja nicht mehr, weil sie Angst haben“, beschreibt er die alarmierenden Umstände.

Lösung nur durchs Hochwasser?

Doch wer ist für die Beseitigung des Mülls zuständig? Ein großes Verwirrspiel, wie es scheint. „Unser Zustandsbereich hört mit dem Ende der Woltershofer Straße auf“, erklärt Volker Lange von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD) und spielt damit den Ball an das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein mit Sitz in Homberg weiter.

Dort verweist man jedoch auf eine völlig andere Rechtsauffassung. „Bei Flächen, auf denen kein Betretungsverbot ausgesprochen ist, ist die Kommune für die Reinigung zuständig“, zitiert WSA-Sprecher Bernd Schönfelder aus der Rechtsprechung. „Im konkreten Fall gibt es nur ein Benutzungsverbot für Pkw. Die Fläche ist aber für die Öffentlichkeit zugängig und somit muss die Stadt auch für Sauberkeit sorgen“, argumentiert er weiter. Eine schnelle Einigung scheint nicht in Sicht. Spätestens im Winter würde der dann steigende Rhein den Müll schlucken. Keine besonders überzeugende Aussicht für Angler und Ausflügler.

Rheinufersäuberung

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