Essen. . Spielecken, Wickeltische, Kinder-Menüs: Restaurants und Cafés bieten Kindern und Eltern einen entspannten Aufenthalt. Der Stadtteil Rüttenscheid in Essen ist dabei ganz weit vorne.
Der vierjährige Ben sitzt auf einem Schaukelpferd, auf dem Tisch liegen Buntstifte, dazwischen steht eine Tasse Kakao, Mutter Susanne Koch hat den kleinen Finn auf dem Arm. Eine derartige Szene spielt sich nicht etwa in einer Kindereinrichtung ab, sondern ist Alltag im Café „Die Insel“ an der Rüttenscheider Straße 59.
„Kinder- und Elternfreundlich“ lautet das Konzept, das hier schon seit der Eröffnung vor über fünf Jahren erfolgreich durchgeführt wird. „In vielen Cafés wird man nur geduldet; hier fühlt man sich willkommen“, lobt Susanne Koch ihren Stammladen. Dabei ist in der „Insel“ nicht nur an die Beschäftigung für die jüngsten Gäste gedacht, sondern auch an den Komfort, wie zum Beispiel an Wickelkommoden oder Stellplätze für die Kinderwagen.
Kinderfreundliches Gastronomie-Konzept
„Mit einer Kinderspielecke allein ist es nicht getan“, weiß Inhaber Ralf Klümper. Das Gesamtpaket müsse eben stimmen; dazu gehörten auch Mitarbeiter, die das Geschrei der Kinder auf die leichte Schulter nehmen sowie natürlich kindgerechte Getränke und Speisen wie Nudeln mit Tomatensauce oder panierte Hähnchenbrustfilets.
„Die Insel“ gilt als einer der Vorreiter des kinderfreundlichen Gastronomie-Konzeptes in Essen - ungewöhnlich oder selten ist die „Geschäftsidee“ aber schon längst nicht mehr. Und immer mehr ziehen nach. Erst vor wenigen Wochen eröffnete das Familiencafé „Spielwerk“ an der Annastraße.
Eltern essen, Kinder spielen
„Es ist deutlich zu erkennen, dass sich etwas ändert. Mittlerweile bieten viele Gastronomen mehr für Kinder an, als die „halbe Portion“ in der Speisekarte“, weiß auch Thorsten Hellwig, Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, DEHOGA.
Zusatz für Essen?
In Rüttenscheid geht die „Kinderwagen-Tour“ weiter Richtung Klarastraße; genauer gesagt zum Restaurant „Mittendrin“, wo Betreiber Stefan Romberg ab sofort jeden ersten und dritten Sonntag ein Abendessen unter dem Motto „Eltern essen, Kinder spielen“ anbietet. Schließlich, so weiß Stefan Romberg aus eigener Erfahrung, möchte man ja auch mal abends wieder vor die Tür.
Ein Café am Spielplatz
Sein neues Programm soll’s möglich machen. „Eine erfahrene Mitarbeiterin wird mit den Kindern in einem separaten Raum spielen; die Eltern können entspannt essen“, erklärt der Gastronom.
Zurück auf der „Rü“ findet sich das nächste Paradies für Kinder und Mütter im „Miamamia“, wo Spielecke und Wickeltisch seit Anfang an zur Inneneinrichtung gehören. Highlight ist hier, an der Hausnummer 183, der ans Café angrenzende Spielplatz im Christinenpark, wo sich bei Sonne nur selten ein freies Plätzchen findet.
Großstadt für Kinder
Die Kinderwagen-Tour endet in Höhe der Girardet-Brücke am „Eigelstein“. „Hier sind Kinder immer erwünscht“, beteuert der stellvertretende Betriebsleiter Moritz Gilbert. Beim sonntäglichen Brunch gibt’s Kinderbetreuung inklusive, aber auch an allen anderen Tagen haben die Mitarbeiter des Hauses immer ein Spielzeug für die „Gäste von morgen“ parat.
Essen wird seinem Slogan „Großstadt für Kinder“ in Rüttenscheid offensichtlich mehr als gerecht.