Entsorgungsbetriebe EBE haben im neuen RWE-Stadion viel zu tun
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Essen. Die Essener Entsorgungsbetriebe EBE haben bei der Reinigung des neuen Stadions an der Hafenstraße besonders viel zu tun. Neben vier Doppelspieltagen sorgt auch ein baubedingter Effekt dafür, dass das Aufräumen besonders aufwändig ist. Nun muss ein anderes Reinigungskonzept her.
Stadionputz unter Zeitdruck: Das ist eine neue Erfahrung für die Enstorgungsbetriebe EBE. Im neuen Stadion an der Hafenstraße muss die Reinigungskolonne am Montag Mittag fertig sein, damit keine Überreste vom Fußball beim Fremdvermieten der VIP-Lounge über der Haupttribüne stört. Und die voraussichtlich vier Doppelspieltage, an denen sowohl RWE als auch die Frauen der SG Schönebeck an der Hafenstraße kicken, erfordert ein ganz anderes Reinigungskonzept.
„Das Pokalspiel im August hat Spuren für die Ewigkeit hinterlassen“, sagt Anja Wuschof und weist auf etliche weiße Schalensitze mit rosafarbenen Flecken. Sie sind Hinterlassenschaft der Einmarsch-Choreographie, bei der es rote Papierschnipsel geregnet hat. Warum die auf die Sitze abgefärbt haben, ist noch nicht aufgeklärt. Aber sie haben es getan, und zwar dauerhaft. „Wir haben die Schnipsel nach und nach in mühsamer Kleinarbeit entfernt, aber die rosa Streifen sind geblieben“, sagt die Leiterin der Straßenreinigung der EBE.
Fans auf den Sitzen
Eine Truppe von zehn Mitarbeitern und eine Großkehrmaschine tritt Montag früh zur Reinigung an. Sie verläuft in vier Stufen. „Zunächst sammeln wir in einem Eimer Getränke- und Essensreste aus jeder Reihe, damit Sitze und Boden nicht verschmiert werden.“ Danach treten die Jungs mit den Laubbläsern an und pusten die Bierbecher, Pommesschalen, Filze und Zigarettenkippen jeweils zum unteren Ebde des jeweiligen Blocks. Was sich zwischen den Sitzschalen verklemmt hat, holen die Reiniger dann mit der Zange heraus, bevor sie im letzten Schritt den Staub von den Sitzen blasen.
Luftbilder vom Stadion Essen
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15 bis 20 Kubikmeter Müll fallen bei diesem Putzdurchgang an,. Der meiste davon fällt auf der Gegengeraden, wo derzeit die heimschen RWE-Fans sitzen - oder eben nicht. „Hier kann man sehen, wo die Fans auf den Sitzen gestanden haben“, sagt Anja Wuschof und zeigt auf die Schuabdrücke. Viel Müll gibt es auch im Gästeblock, der sich aber, weil Stehtribüne, schneller reinigen lässt.
Zügiges Arbeiten
Das ist ein Grund, warum die Entsorgungsbetriebe ebenso dringend wie die Fans darauf warten, dass die neue Stehtribüne für 7500 RWE-Fans entsteht. Der zweite Grund ist: der Wind. Die zum alten Georg-Melches-Stadion offene Seite im großen U des neuen Stadions sorgt für einen Kamineffekt, sagt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp. „Hier pfeift er eigentlich immer.“ Ergebnis: die gesammelten Abfallhaufen werden wieder auseinander geblasen.
Vierter Sieg im 5. Spiel
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Dagegen hilft derzeit nur zügiges Arbeiten. Sechs große Container schafft die EBE an jedem Reinigungstag heran, um die Reste möglichst schnell aus dem Wind zu holen. Darüber hinaus „stehen 38 Silberlinge mit je 240 Litern Inhalt im Stadion“, sagt Anja Wuschof. Sie werden im Rahmen einer Revier-Tour rund ums Stadion geleert. Der geneigte Fußballfan erinnert sich: Im Georg-Melches-Stadion gab es überhaupt keine Abfallbehälter.
Und an Doppelspieltagen? „An solchen Wochenenden machen wir eine Zwischenreinigung“, sagt Anja Wuschof. „Beim Frauenfußball fällt ohnehin viel weniger Müll an.“
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