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Mit Messgeräten und Hilfsbereitschaft rückte Hellmut Steckhahn an, als er von dem Problem erfuhr. Er hat von Angela K. gelesen: Die Alleinerziehende (29) lebt von Hartz IV und zahlt für ihren Stromverbrauch Beträge an die Stadtwerke Düsseldorf, auf die eine vierköpfige Familie nicht kommt (wir berichteten).
Vier Personen verbrauchen durchschnittlich 4500 Kilowattstunden im Jahr. Bei Angela K. sind es 7600 Kilowattstunden, bis zu 30 am Tag. Hellmut Steckhahn liegt in seinem Einfamilienhaus bei einer Kilowattstunde am Tag. „Da besteht massiver Handlungsbedarf“, sagt der Diplom-Ingenieur für Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik. „Ich war beim Autobauer mit Messtechniken bei der Fahrzeugsicherheit befasst“, erzählt der 74-Jährige beim ersten Besuch.
Der Verbrauch der jungen Mutter ist für ihn eine Herausforderung. Die ist überrascht, dass da jemand sein Angebot sofort in die Tat umsetzt, denn jegliche Hilfsangebote die sie fand, hätten Geld gekostet, das sie nicht hat.
Ein Durchlauferhitzer „müsste Stunden am Tag laufen.“
Hellmut Steckhan durchforstet zunächst die Jahresabrechnungen und „erwartet schlimme Dinge“. Er überprüft die Zählernummer und sucht nach Zahlendrehern in den Rechnungen. Das wird unwahrscheinlich, als er sieht, dass die Verbrauchszahlen eine Entwicklungstendenz aufweisen. Heißt: Der Verbrauch war noch 2008 deutlich geringer, stieg wohl kontinuierlich. Die üblichen Geräte wie Kühlschrank oder Fernseher, mögen sie Jahre alt sein, kämen nicht auf den Verbrauch. Ein Durchlauferhitzer „müsste Stunden am Tag laufen.“
Sollte jemand die Stromleitungen angezapft haben (was bei der Etagenwohnung unwahrscheinlich erscheint), müsste der ständig Klimaanlage oder elektrisches Heizgerät laufen lassen, sagt Steckhahn, der nun die Unterlagen studieren will, um von Abrechnung zu Abrechnung die Entwicklung aufzuzeigen: „Es wird jetzt sehr schwierig, die Ursache zu suchen.“
Kontrollieren will er auch, ob der Fehlerstromschutz-Schalter im Sicherungskasten funktioniert, der gefährlich hohe Fehlerströme verhindern soll. Die 29-Jährige notiert nun täglich zur gleichen Zeit ihren Zählerstand. Plausibilitätsprüfung nennt es Hellmut Steckhahn, der wiederkommt.