Essen. . Wegen geplatzter Wasserrohre rücken die Essener Stadtwerke zurzeit bis zu zehn Mal am Tag aus. Am Samstagabend standen mehrere Familien in Kray ganz ohne Wasser da. Die Stadtwerke beteuern, zurzeit „am Rande der Belastbarkeit“ zu arbeiten. Die Feuerwehr empfiehlt, Wasserzähler gut zu isolieren.
Bis zu zehn Einsätze täglich wegen geplatzter Wasserrohre melden die Stadtwerke bei den Minusgraden im zweistelligen Bereich. Der Frost gelange zurzeit ungehindert in den Boden, während der Schnee im Vorjahr als Isolation diente, erklärt Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun die Lage.
In Kray standen gleich mehrere Familien zwölf Stunden lang ohne Wasser da. Am Samstagabend, gegen 22.15 Uhr, bemerkte Rainer Sonnenschein, dass nichts mehr aus dem Kran kommt. Warum die Stadtwerke ihnen an die Rotthauser Straße und den Kappertsiepen keinen Wasserwagen schickten, bleibt für ihn unerklärlich. So hätten sich die Nachbarn zumindest mit ein paar Eimern für die Toilette eindecken können.
Stadtwerke arbeiten „am Rande der Belastbarkeit“
„Bei den Tempraturen können wir keinen Wasserwagen schicken“, sagt Pomplun. Auch wenn die bis zu 3000 Liter nicht gleich einfrieren würden, könnten Ausläufe oder Wände des Wagens vereisen. Dieser Service gebe es durchaus im Frühjahr oder Herbst, unter den derzeitigen Bedingungen sei es „zu viel des Guten“. Man müsse vielmehr auf Nachbarschaftshilfe setzen. Zumal die Mitarbeiter der Stadtwerke bei den Einsätzen wegen der Frost-Folgen „am Rande der Belastbarkeit arbeiteten“. Bis zu zwölf Stunden seien sie derzeit unterwegs.
So hält sich Essen warm
Worauf die Bewohner achten sollten: ihre Wasserzähler im Keller. Das Wasser darin friere schnell ein, wenn zum Beispiel ein Fenster offen stehe, sagt Pomplun. Dann platze die Scheibe und die Wasserversorgung ist im Haus unterbrochen. Dazu kämen Kosten von etwa 200 Euro, die die Bewohner zahlen müssten, wenn sie ihren Zähler nicht mit Decken, Handtüchern oder Papier wärmen. Wovon Mike Filzen von der Feuerwehr warnt: Vereiste Rohre nie mit offener Gasflamme auftauen, stattdessen immer isolieren. Auch die Feuerwehr hat seit dem Wochenende rund 20 Einsätze wegen geplatzter Rohre in Kellern oder auf ungeheizten Spitzböden.