Essen. Vor drei Jahren stiegen die Stadtwerke Essen in den Stromverkauf ein und sorgten damit für Aufsehen. Die Pilotphase ist vorbei. Der Aufsichtsrat gab jetzt grünes Licht, das Geschäft als offizielle Sparte weiterzuführen.

Die Stadtwerke Essen werden auch in Zukunft weiterhin Strom anbieten. Der Aufsichtsrat entschied jetzt, nach einer dreijährigen Pilotphase, das Stromgeschäft fortzusetzen. „Gerade bei der zunehmenden Konkurrenz im Gasmarkt ist es wichtig, ein weiteres Standbein zu haben“, sagte Sprecherin Christin Peeters auf Nachfrage der WAZ.

Damit ist Strom nun eine offizielle Sparte der Stadtwerke. Aktuell versorgt das Unternehmen nach eigenen Angaben 10.00 Privatkunden und etwa 5100 Verbrauchsstellen von Wohnungsbaugesellschaften mit Strom.

Im Vergleich dazu zählen die Stadtwerke rund 150.000 Gaskunden. Dieses Geschäftsfeld stagniert aber. Vor drei Jahren, als das Unternehmen ins Stromgeschäft einstieg, waren es ähnlich viele Gaskunden gewesen.

Konkurrenz zum Anteilseigner RWE

Die Entscheidung der Stadtwerke Essen, in den Strommarkt einzusteigen, hatte damals für großes Aufsehen gesorgt. Schließlich traten die Stadtwerke in direkte Konkurrenz zu RWE, das an den Stadtwerken beteiligt ist und damit auch im Aufsichtsrat sitzt. Nach Informationen der WAZ enthielten sich die RWE-Vertreter bei dem aktuellen Beschluss.

Eine Vertriebsoffensive planen die Stadtwerke mit Ende der Pilotphase allerdings nicht. „Es wird bei den bisherigen Tarifen bleiben. Auch Preisanpassungen nach oben oder unten sind aktuell nicht vorgesehen“, so Peeters. Die letzte Strompreiserhöhung der Stadtwerke gab es zum Jahresanfang.

Allerdings gehören die Stadtwerke nicht gerade zu den günstigen Anbietern im Strommarkt, wie eine aktuelle Abfrage beim Vergleichsportal Verivox zeigt. Peeters streicht dagegen andere Vorteile heraus: „Wir sitzen mit einem Kundencenter vor Ort und verlangen von unseren Kunden keine Vorauskasse.“

In Aufsichtsratskreisen der Stadtwerke geht man allerdings durchaus davon aus, dass das Unternehmen in Zukunft das Stromgeschäft forcieren wird.