Essen. Am Montag startet der offizielle Sommerschlussverkauf. Und die Essener Händler setzen große Hoffnung in das Saisonfinale. Denn bislang sind wegen des schlechten Sommerwetters die Geschäfte noch nicht so gut gelaufen. SSV-Schnäppchen sollen jetzt die Leute locken.

Schlechter Sommer, schlechte Geschäfte. Das miese Wetter hat den Essener Einzelhändlern bislang keine rechte Freude gemacht. Kühle Temperaturen, seit Tagen immer wieder Regen - „So einen Sommer haben wir lange nicht gehabt. Da ist es kein Wunder, dass die Leute keine Lust aufs Einkaufen haben“, meint Jürgen Bessel, Vorstandsvorsitzender des Essener Einzelhandelsverbandes.

Doch ab Montag soll endlich der Sommer zurückkehren. 24 bis 26 Grad und Sonne – gerade rechtzeitig, denn der Handel trommelt dann wieder zum Sommerschlussverkauf (SSV). Die Lager sind dieses Jahr noch gut gefüllt. „Ich habe das Gefühl, dass die Rabatte deshalb nun besonders hoch ausfallen werden“, vermutet Bessel. 70 Prozent dürften an der Tagesordnung sein.

"Es sieht nicht rosig aus"

Allerdings hat die Rabattschlacht schon vor Wochen begonnen. Mit dem schlechten Wetter wuchs der Druck auf die Einzelhändler, die Kauflust der Kunden wenigstens mit hohen Nachlässen zu kitzeln. „Es sieht nicht rosig aus. Bislang ist das Geschäft nicht so gut gelaufen“, so Bessel. Neben dem schlechten Wetter und der Ferienzeit macht er dafür auch die Sperrung der A40 mitverantwortlich. „Vor allem dem Handel in der Innenstadt hat das nicht gut getan“, glaubt er.

Doch nicht nur die Essener Händler klagen. Der Bundesverband des Textileinzelhandels rechnet für die gesamte Branche mit einem Umsatzminus von zwei Prozent für das erste Halbjahr. Der SSV soll nun wenigstens etwas versöhnlich stimmen. 30, 40, 50 Prozent. „Sale“. „Stark reduziert“ - in großen Lettern locken die Essener Läden ihre Kunden an. Und die nehmen es gerne an. Wie Lara Klose aus Remscheid, die gestern mit ihrer Mutter in der Innenstadt zum Shoppen unterwegs war. „Man muss am besten vor dem Schlussverkauf kommen, dann hat man noch eine bessere Auswahl“, meint sie. Ihre Tüte eines irischen Billigkaufhauses ist prall gefüllt. „Für insgesamt sechs Euro habe ich ein Top, eine Hose und Schuhe gekauft“, erzählt sie.

Klassischer Schlussverkauf bleibt in den Köpfen der Kunden

Auch bei Galeria Kaufhof an der Kettwiger sind die Kunden im Schnäppchenfieber. „Der Schlussverkauf ist bei uns dieses Jahr schon recht früh gestartet. Seit 14 Tagen läuft die heiße Phase mit Rabatten bis zu 70 Prozent“, sagt Geschäftsführer Ralf-Peter Irrenberg. Vor allem Badekleidung liegt noch wie Blei in den Regalen. Und auch in der Damenmode gebe es noch eine große Auswahl in gängigen Größen.

Die Läden im Einkaufszentrum „Limbecker Platz“ haben ihre SSV-Aktion eigentlich schon hinter sich. „Doch ich gehe davon aus, dass sich viele Händler am offiziellen Schlussverkauf beteiligen werden und die Preise nochmals senken“, sagt Centermanagerin Victoria Esser.

Auch wenn es den klassischen Schlussverkauf eigentlich schon seit einigen Jahren nicht mehr gibt - für den Einzelhandel bleibt er ein wichtiges Verkaufssignal. Es ist der Kehraus der Saisonware, um Platz für die Herbstkollektion zu schaffen. „Der Sommerschlussverkauf ist nach wie vor in den Köpfen der Leute drin. Und das wird auch noch lange so bleiben“, ist Bessel überzeugt.