Essen. . Die Zahl der unansehnlichen “Outlet“-Geschäfte und Handyshops auf der Limbecker Straße ist erkennbar kleiner geworden. Stattdessen steigt die optische Qualität der gesamten Straße derzeit deutlich. Es zeigt sich: die Limbecker Straße erholt sich.
“Mango“ renoviert. Andere auch. Und ganz andere kommen ganz neu – die Limbecker ist längst eine Young-Fashion-Meile. Immerhin: Dadurch hat sich die Zahl der unansehnlichen „Outlet“-Geschäfte, in denen Billigst-Ware verhökert wurde, erkennbar minimiert. Auch die Zahl der Handyshops ist kleiner geworden. Jene gelten als gern gesehene „Zwischenmieter“ bei Läden in aussichtsloser Lage.
Stattdessen steigt die optische Qualität der gesamten Straße derzeit deutlich. Neu eingezogen ist, wie Ende März bereits berichtet, „Citystar“, ein türkisches Modeunternehmen. In der kommenden Woche startet „1982“, ein junger Ableger des Textilunternehmens „Takko“. Angekündigt wird „qualitativ hochwertige und dennoch sehr preisgünstige Mode“. An der gleichen Stelle hatte es zuvor „S.Oliver“ versucht, gab aber auf – deren nächster Shop ist im Limbecker Platz. Derzeit mit Bauarbeiten beschäftigt: „Gina Tricot“, „Zara“ und „Mango“. Zwei Läden stehen derzeit leer – man musste sich schon mal mehr Sorgen machen um die Limbecker Straße.
Mieten haben sich stabilisiert
Doch Makler Eckhard Brockhoff übt Kritik: „Das Niveau der Neu-Ansiedlungen steigt nicht. Es ist ganz raus aus der Stadt.“ Die Mietpreise, vor allem auf der Kettwiger Straße, sind bekanntlich seit dem Start des Einkaufszentrums teilweise um 40 Prozent gefallen. Auch Immobilien-Dienstleister Jones Lang Lasalle (Frankfurt) attestiert Essen jetzt erneut eine unrühmliche Ausnahme-Stellung im bundesdeutschen Vergleich: „Steigende Mieten in jeder dritten Stadt – lediglich in Essen sorgt der Zuwachs an innerstädtischen Einzelhandelsflächen für rückläufige Mieten.“ Was die Zahl der Passanten angeht, hatte die Limbecker die Kettwiger schon lange überholt – jetzt sei aber auch sichtbar, erklärt Brockhoff, dass sich die Mieten auf der Limbecker Straße stabilisiert hätten.
Droht der Kettwiger Straße die endgültige Verramschung? Wo in bester Lage lange Leerstand war, im Ex-„Nordsee“-Restaurant, ist jetzt ein „Outlet Möbel und Mehr“ eingezogen. Was man, bei allem Wohlwollen, nicht als Qualitätssprung bezeichnen kann. Doch Claudia Peters, Sprecherin der Wirtschaftsförderung, hält nichts vom Ramsch-Alarm: „Anson’s, Café Overbeck, P&C oder Appelrath & Cüpper – alles hochwertige Geschäfte. Von Ramsch auf der Kettwiger kann man nun wirklich nicht sprechen.“
Jetzt hoffen alle auf den Neubeginn -- ausgelöst durch den Deichmann-Neubau neben der Münsterkirche. Und durch die irische Textilkette „Primark“, die im Herbst ins alte C&A-Haus einzieht. Erste Bauarbeiten laufen dort. Dass die stark expandierenden Iren auch ihre Deutschland-Zentrale hier einrichten wollen, bleibt nur ein Branchengerücht – ein Sprecher machte dazu keine Angaben.