Essen.
Die Gourmet-Meile auf Zollverein gibt sich vom 2. bis 4. September besonders volkstümlich und erweist der Bergmannsküche die Referenz. Dank Spitzenköchen erfahren Klassiker wie Currywurst und Himmel und Erde dann ein Revival.
Zechenturm und Pagodenzelte – vom 2. bis 4. September werden Besucher beides erneut auf Zollverein finden. Bereits zum zweiten Mal gastiert die „Gourmet-Meile Metropole Ruhr“ auf dem Industrie-Innenhof, dem Gleis Boulevard. Initiiert und organisiert vom Verein „Essen Genießen“ nehmen zehn Gastronomen aus Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Heiligenhaus daran teil.
Neben international inspirierten Gerichten soll bei dieser Veranstaltung gerade die typische Kohlenpottküche wieder auf die Gaumen gebracht werden. Dazu hat sich jeder der teilnehmenden Küchenchefs einem so genannten Bergmannsgericht angenommen. „Wenn man vor so einer Kulisse kocht, dann finde ich es richtig, diese Küche hochzuhalten“, sagt Nelson Müller, Inhaber des Rüttenscheider Restaurants „Schote“.
Generell lesen sich die Speisekarten erfreulich revierlastig wie beispielsweise bei den Gummersbachs „Nickels hausgemachte Currywurst vom Lamm, Butterbrot mit schwarzem Grubensalz“ (5 Euro) oder Heiner’s „Himmel und Erde mit Apfelgelee und Zwiebeljus“ (6 Euro) oder „Knusprig gebackener Bauch vom Bentheimer Schwein“ à la Erika Bergheim, mit Äpfeln, Kümmel und Kappessalat serviert (7 Euro).
„Wir wollen für die Gourmets kochen, aber das Einfache, Deftige hat auch seinen Reiz“
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„Zechentürmchen von einem halben Hummerschwanz und Paillard vom Weideochsen mit jungem Spinatsalat, Waldpilzen und Reibekuchen“ (16 Euro am Sheraton-Zelt) und „Wiener Schnitzel mit Hummer“ (17 Euro am Vincent & Paul-Zelt) stehen stellvertretend für die hochpreisigeren Gourmetgerichte, die an vier Ständen angeboten werden. Alle anderen Speisen werden sich zwischen 2,50 und 9 Euro bewegen. Es gehe auch darum, mögliche Hemmschwellen abzubauen, gerade auch in der unmittelbaren Zollverein-Umgebung, meint „Essen genießen“-Chef Rainer Bierwirth.
Die Menschen aus den umliegenden Stadtteilen seien eine wichtige Zielgruppe, und einer soll durch zu hohe Preise abgeschreckt werden. „Wir wollen für die Gourmets kochen, aber das Einfache, Deftige hat auch seinen Reiz.“ Entscheidend ist für Bierwirth die handwerklich saubere Umsetzung. Die, so verspricht er, wird es auch diesmal unterm Förderturm geben.
3000 überdachte Plätze
Mit dabei sind neben dem Casino auch die anderen auf Zollverein angesiedelten Gastronomie-Betriebe. Sie bieten Kleinigkeiten von Kartoffelsalat mit Bockwurst (Café Kohlenwäsche) bis Klassiker aus der Suppenküche (Kokerei Café). Am Sonntag zwischen 11 und 15 Uhr soll ein Shuttlebus zwischen Gourmet-Meile und Kokerei pendeln. Dort nämlich findet dann das monatliche Oldtimertreffen statt.
Bleibt zu hoffen, dass das Wetter diesmal mitspielt. Für den Fall der Fälle - man muss in diesem Sommer bekanntlich mit allem rechnen - sind alle 3000 Sitzplätze aber auch zu überdachen.