Essen. . Rund 30.000 Mal holten sich Essener im Jahr 2011 direkte Hilfe bei der Verbraucherzentrale im Haus der Technik. Das sind rund 20 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Am meisten zu tun gab es auf dem Feld der Telekommunikation.
Rund 30.000 Mal holten sich Essener im Jahr 2011 direkte Hilfe bei der Verbraucherzentrale im Haus der Technik. Das sind rund 20 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Deutlich weniger Probleme bei der Internetabzocke machten die Verbraucherschützer bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes dafür unter anderem verantwortlich. Außerdem weisen sie auf eine immer stärker zunehmende Überschuldung der Essener hin.
„Es gibt weniger Abzocker-Internetseiten und darüber hinaus fallen die Verbraucher auch nicht mehr so schnell darauf herein. Unsere Arbeit ist erfolgreich gewesen“, kommentiert Margret Schulte, Leiterin der Beratungsstelle Essen der Verbraucherzentrale NRW, den Einbruch im „Internetgeschäft“. Gleichwohl: Bei den Rechtsberatungen liegen die Opfer „fauler Seiten“ mit über 3000 noch auf Rang Zwei.
Telefonwerbung und Gewinnspieldienste
Rang 1 der Rechtsberatungen – insgesamt mit „nur“ rund 11.000 Kontakten zahlenmäßig nicht der größte aber dafür der zeitaufwendigste Teil der Arbeit der Verbraucherzentrale – ist der Bereich der Telekommunikation.
Dauerbrenner waren nach wie vor unerwünschte Telefonwerbung und Gewinnspieldienste. Die „Gewinnermittlungszentrale Istanbul“ mit 42.000-Euro-Mercedes-Hauptgewinn oder die Teilnahme an einer privaten Lotterie mitsamt Magazin-Abo: So vielfältig die Möglichkeiten sind, jemanden aufs Kreuz zu legen, so kreativ waren 2011 die Betrüger. „Die Rechtsberatung, wichtig insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, ist das Kernthema unserer Arbeit“, so Margret Schulte.
Doris Grzegorczyk, Fachfrau für Telekommunikation, weist auf einen anderen Schwerpunkt hin: „Wir haben immense Probleme beim Anbieterwechsel von Internet und Telefon feststellen können.“ Drei bis vier Monate ohne Anschluss seien bei Wechseln und auch Umzügen keine Seltenheit gewesen.
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Aufhorchen lässt die Einschätzung der Verbraucherzentrale beim Thema „Schulden“. „Selbst wenn wir viel mehr Kapazität für Beratungen hätten, kämen wir nicht aus“, stellt Margret Schulte fest. 12,1 Prozent der Essener (Deutschland 9,4 Prozent) sind überschuldet, Tendenz steigend. Margret Schulte: „Und das gilt insbesondere für Menschen über 60 Jahre.“