Ob Kochrezept, Gratis-SMS oder Gewinnspiel: Die nächste Verlockung im Internet ist nur einen Klick entfernt – allerdings auch die nächste Bauernfängerei. Ehe der Nutzer sich versieht, ist er in eine Abo-Falle getappt. Und wer nicht bezahlen will, wird von unseriösen Inkassobüros mit wüsten Klagedrohungen überzogen.
Derlei windigem Geschäftsgebaren will die Bundesregierung mit der sogenannten „Button-Lösung“ einen Riegel vorschieben. Gut so!
Zwar beklagte die Opposition gestern zu Recht, die neuen Regelungen seien überfällig. Immerhin: Mit dem Gesetz ist Berlin schneller, als es die EU mit ihrer Verbraucherrechte-Richtlinie verlangt. Hier läuft die Umsetzungsfrist bis Ende 2013.
Nun muss sich in der Praxis zeigen, ob der neue Button Internet-Abzocke wirksam eindämmen kann. Die Anbieter solcher zweifelhaften Dienstleistungen sind einfallsreich und schwer zu fassen. Angesichts des geringen Risikos und der hohen Rendite werden sie nichts unversucht lassen, auch das neue Gesetz zu umgehen.
Absolute Sicherheit auf Knopfdruck wird es also nicht geben. Für Verbraucher heißt es weiterhin: Vorsicht Falle! Gesundes Misstrauen muss bei Geschäften im Internet ständiger Begleiter sein. Und besonders angebracht ist es auch künftig bei Angeboten, die mit Schlagworten wie „gratis“, „free“ oder „kostenlos“ werben.