Kamen.Mal schnell ein Lied aus dem Internet herunterladen - das kann unter Umständen unangenehme Folgen haben. Schadensersatzforderungen aufgrund von Urheberrechtsverletzungen war eines der zentralen Themen, die die Verbraucherzentrale 2011 auf Trab hielten.
Gestern legte das Team um Leiterin Elvira Roth Bürgermeister Hermann Hupe den Jahresbericht vor.
Zum zweiten Mal wurde dieser Bericht gemeinsam mit den Verbraucherzentralen in Schwerte und Lünen, die sich ebenfalls anteilig aus Mitteln des Kreises finanzieren, erstellt. Daraus ging hervor, dass im vergangenen Jahr insgesamt 13.066 Personen das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale in Anspruch nahmen. 9324 Einzelanfragen gingen telefonisch, persönlich oder schriftlich ein. 3742 Interessierte konnten über Vorträge, Infostände und sonstige Aktionen erreicht werden.
„Interessiert haben die Verbraucher dabei vor allem Fragen zu Urheberrechtsverletzungen, unseriöser Telefonwerbung, undurchsichtigen Tarifregelungen bei Telekommunikationsanbietern sowie der Wechsel von Stromanbietern“, trug Elvira Roth vor. Das Werben per Telefon sei gesetzlich verboten. Trotzdem würden Firmen immer noch versuchen, vor allem ältere Menschen zu überrumpeln, um ihnen Mitgliedschaften in Lotterien oder Proben von Nahrungsergänzungsmitteln unterzuschieben, um sie in die Abo-Falle tappen zu lassen.
Die Umweltberatung, maßgeblich in der Hand von Jutta Eickelpasch und Heike Herzig, verzeichnete 1081 Einzelberatungen. Themen waren hier Abfallentsorgung und Energieversorgung. „Wir hatten viele Anfragen von ehemaligen Teldafax-Kunden“, so Roth. Es herrsche eine tiefe Verunsicherung nach dem Konkurs des Unternehmens. Die Verbraucherzentrale half Ratsuchenden durch den Dschungel der Stromtarife und beriet zum Anbieterwechsel. Einen Erfolg erzielte die Verbraucherzentrale bei der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Kostenfallen im Internet. „Der Rückgang der Anfragen zeigt, dass unsere Warnungen ankommen und Verbraucher sensibler auf unseriöse Angebote reagieren“, bilanzierte Elvira Roth.
„Die Bedeutung der Verbraucherzentralen wird weiter zunehmen“, resümierte Hermann Hupe, „Der großer Bonus ist ihre Neutralität und das Vertrauen, das Verbraucher ihr entgegenbringen“.