Berlin. Der Bundesrat hat am Freitag ein Gesetz auf den Weg gebracht, mit dem Verbraucher im Internet besser vor Kostenfallen geschützt werden sollen. Schaltflächen sollen auf kostenpflichtige Angebote hinweisen. Erst wenn der Nutzer ausdrücklich zur Zahlung verpflichtet, soll ein Vertrag zustande kommen.
Kostenfallen im Internet sind Angebote, die so trickreich gestaltet sind, dass Verbraucher nicht ohne weiteres erkennen, dass sie zur Kasse gebeten werden. Laut Bundesverbraucherministerium steht dahinter oft die "Geschäftsidee", eine Sammlung von Informationen auf einer Website gegen eine versteckte Gebühr zur Verfügung zu stellen.
Einige Anbieter offerieren beispielsweise kostenlose Software auf ihren Seiten, fordern aber dann für deren Bereitstellung Gebühren. "Besonders irreführend dabei ist, dass vergleichbare Informationen im Internet sonst kostenlos erhältlich sind, so dass Verbraucher nicht nach einem Kostenhinweis suchen", warnt das Ministerium. Höchste Vorsicht sei deshalb geboten, wenn man persönliche Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer oder Bankdaten angeben soll. "Diese Daten dienen bei Kostenfallen dazu, die überraschenden Rechnungen und Mahnungen zustellen zu können."
Mehr Transparenz und Sicherheit
Jetzt sollen die Verbraucher mit neuen Regelungen deutlich besser vor Kostenfallen im Netz geschützt werden. "Wir sorgen vor allem für mehr Transparenz und Sicherheit bei den Internetangeboten", sagte Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU).
So muss ein Unternehmen bei einem kostenpflichtigen Vertrag den Verbraucher künftig unmittelbar vor der Bestellung klar, verständlich und in hervorgehobener Weise über die wesentlichen Vertragselemente - wie zum Beispiel den Preis - informieren. Ein Vertrag kommt erst zustande, wenn der Verbraucher ausdrücklich bestätigt, dass er sich zu einer Zahlung verpflichtet.
Wird der Vertragsschluss per Mausklick auf eine Schaltfläche gelegt, muss diese gut lesbar mit einem eindeutigen Hinweis wie "zahlungspflichtig bestellen" oder einer anderen eindeutigen Formulierung versehen sein. Fehlt es an der Bestätigung des Verbrauchers oder einer korrekt beschrifteten Schaltfläche, kommt kein Vertrag zustande. (dapd)
Das Bundesverbraucherministerium bietet einen "Kostenfinder" zum Download, ein Add-On für den Internet-Browser, der auf versteckte Kosten hinweisen soll.