Velbert. . Schlagzahl in der Verbraucherberatung erneut hoch. Jahresbericht 2011 weist 9098 Ratsuchende aus. Erfreulich: Internet-Abzocke geht rasant zurück.
Der Slogan der Verbraucherzentrale NRW „Mit uns geschieht Ihnen Recht“ klingt nicht nur pfiffig, er trifft ganz offensichtlich auch auf offene Ohren. Und findet vor Ort ungebrochen großes Vertrauen: So hat das 1,5-Stellen-Team der Velberter Beratungsstelle in 2011 einmal mehr eine beachtliche Schlagzahl an den Tag gelegt: Im 20. Jahr ihres Bestehens waren die Dienste dieser Einrichtung mit Rechtsberatung und Schriftverkehr von insgesamt 9098 Ratsuchenden stark gefragt. Der unterste Tarif für eine Beratung liegt bei neun Euro, und der Obolus kann bis 80 Euro hochgehen, wenn’s etwa um kniffeligere und aufwändigere Urheberrechts-Fälle geht.
Eine gute Botschaft, die er auch als Bestätigung der beharrlichen Arbeit der Verbraucherschützer und als Wirkung ihrer eindringlichen Warnungen interpretiert, verkündet Andreas Adelberger gerne zu Beginn seines Jahresberichtes: „Es gibt rasant weniger Internet-Abzocker.“ Zudem freut sich der Leiter der Beratungsstelle über eine neue gesetzliche Regelung im Internet, derzufolge beim Bestellen durch Anklicken ab August der Hinweis „zahlungspflichtig bestellen“ auf dem Button stehen muss. „Wir kämpfen hier an der Basis und wünschen uns von der Politik oft ein schnelleres Handeln“, erzählt Adelberger, räumt zugleich aber ein, dass man der rasanten technischen Entwicklung leider häufig doch nur hinterhinken könne.
Die Themenvielfalt der Kunden-Anliegen haben ihm und seiner Bürokraft einen durchweg intensiven und turbulenten Arbeitsalltag beschert. Das geht von der Zusendung unbestellter Ware und Hilferufen wegen teurer und ineffizienter Nachtspeicherheizungen über Pleiten von Krankenkassen und Stromanbietern – „Teldafax hat eine richtige Schwemme von Leuten gebracht“ – bis zu stets neuen Maschen trickreicher Gewinnspielbetreiber, tückischen Mails am privaten PC und Abmahnungen wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen beim Musik-Download. „Immer wieder ein beliebtes Thema“, so Adelberger, seien auch Schlüsseldienste. Ihm seien für eine Türöffnung schon Rechnungen in Höhe von 400 bis 600 Euro vorgelegt worden. „Das Gemeine ist, dass die Leute unter Druck gesetzt werden. Grundsätzlich sollten sich Preis/Leistung auf jeden Fall unter dem Bereich des Wucherns bewegen.“