Essen. Herbert Schmitz stellt sein neues Buch über den Stammsitz der Freiherrn von Vittinghoff vor.
Passender konnte der Rahmen für diese Buchvorstellung gar nicht sein: In dem Hause und in Anwesenheit der heutigen Besitzer präsentiert Herbert Schmitz sein neuestes Buch „Schloss Schellenberg. Stammsitz der Freiherren von Vittinghoff genannt Schell – Eine ungewöhnliche Adelsfamilie“. Seit fast 50 Jahren beschäftigt sich der Essener mit der Geschichte und Heimatkunde speziell im Süden der Stadt.
Sein Schwerpunkt sind die Adelssitze. So war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis er sich endlich Schloss Schellenberg vorknüpfen würde. Dies begann vor knapp drei Jahren - jetzt wurde das neueste Werk mit bislang unbekannten Informationen, Fotos, Karten und Urkunden vorgestellt.
"Ein 150 Meter hoher Aktenberg"
Auf der Spurensuche über die Historie des Herrschaftsgebäudes begab sich Schmitz in die Landes-, Privat- und Stadtarchive und durchforstete dafür zahlreiche Urkunden und Dokumente. „Ein 150 Meter hoher Aktenberg“ erzählt der Autor, galt es zu sichten und zu lesen.
Bei seinen Recherchen trifft Schmitz im Jahr 1230 erstmals auf Mitglieder der Familie Vittinghoff. Seine Spur führt über die Burg Altendorf an der Ruhr weiter zum Stammsitz Vittinghoff an der Vittinghoffstraße. 1452 zog es die Familie der Freiherren von Vittinghoff genannt Schell zu Schellenberg auf das Schloss in der Renteilichtung, wo sie ununterbrochen mit diesem Besitz verbunden blieb. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Generationen das Steinhaus stetig erweitert; zuletzt im Jahr 1830, als ein repräsentatives Herrenhaus im klassizistischen Stil erbaut wurde.
Beeindruckt von der langen Historie
Eine tiefgreifende Veränderung, so schildert Herbert Schmitz, brachte das Jahr 1909, als die freiherrliche Familie seinen Wohnsitz nach Kalbeck am Niederrhein verlegte. Mit dem Tod des letzten „Vittinghoff genannt Schell“ 1992 erlosch die lange Liste der Namensträger. Ihm folgte seine Nichte Maria-Immaculata Freifrau Spies von Büllesheim, eine geborene Vittinghoff genannt Schell, die 2002 von Antoinette Freifrau von Elverfeldt-Ulm beerbt wurde, der heutigen Eigentümerin des Schlosses. Gemeinsam mit Max Freiherr von Elverfeldt-Ulm und den vier Kindern ist sie in Kalbeck beheimatet.
Max Freiherr von Elverfeldt-Ulm hat das Buch bereits gelesen und zeigt sich beeindruckt von der Jahrhunderte langen Historie seiner Familie: „Ich habe sehr viel Neues erfahren. Erstaunt war ich vor allem darüber, dass einst ein Geistlicher der Familie zum wirtschaftlichen Erfolg verholfen hat.“
Reich bebildertes Werk
Der neue Band ist ein eindrucksvolles, reich bebildertes Werk und ganz sicher nicht nur für Adelige interessant. Bis Juli ist das 150-Seiten-Hardcover-Buch zum Einführungspreis von 17,50 Euro, danach für 19,50 Euro erhältlich. Verkauft wird es ab sofort in Rellinghausen und am Stadtwaldplatz bei Photo Stahl, im Buchladen Leselust, im Schreibwarengeschäft Heger, an den Tankstellen Schlenhoff und Goldmann sowie bei Tabak Schlüsener. Herausgeber ist die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald.
Bilder des Ruhrmuseums