Essen. . Der SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Hempelmann wird als NRW-Minister gehandelt.

Manchmal lohnt es sich, weit weg vom Geschehen zu sein: Sudan, Süd-Sudan, Tansania, so was in dieser Entfernung. Dort weilt Rolf Hempelmann seit Dienstag dieser Woche mit einer kleinen Delegation des Deutschen Bundestages, um mit der örtlichen Politik Fragen der Menschenrechte und der Religionsfreiheit, der wirtschaftlichen Situation und der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu erörtern.

Von dort aus nach Hause zu telefonieren artet fast in ein kleines Abenteuer aus, und deshalb dürfte Hempelmann ganz froh sein, dass er die Journaille nicht zurückrufen und irgendwas Schlaues auf die Frage sagen muss, was denn wohl dran sein könnte an der Spekulation, er würde im neuen rot-grünen NRW-Kabinett womöglich Minister für Wirtschaft und Energie.

Schweigen in sicherer Entfernung

Besser, man schweigt in sicherer Entfernung. Am 21. Juni will die designierte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ihr Personaltableau vorstellen, und nur wer sich politisch selbst erledigen will, beteiligt sich an öffentlichen Diskussionen um Posten und Personen.

Sozialdemokrat Hempelmann, so viel zur Erinnerung, hatte auf NRZ-Nachfrage noch vor wenigen Wochen erklärt, dass er sich im Juni entscheiden will, ob er 2013 noch ein weiteres und damit zum sechsten Mal seit 1994 für den Bundestag kandidiert. Dass die Wahlkreis-Konferenz, auf der er das Geheimnis lüften will, ausgerechnet für den 20. Juni terminiert ist, sollte niemanden zu voreiligen Schlüssen animieren: Der Termin, so sagt ein Insider, war ausgeguckt, lange bevor die Landtagsneuwahl anberaumt wurde.

Abwarten müssen

Bislang rechneten viele Beobachter in der SPD damit, dass Hempelmann, der sich großes Ansehen als energiepolitischer Sprecher seiner Bundestagsfraktion erworben hat, in die Wirtschaft wechselt, womöglich zu einem Energiekonzern. Kein Wunder, dass potenzielle Nachfolger fürs Bundestagsmandat schon parat stehen, unter ihnen Partei-Vize Arno Bischof.

Sie werden abwarten müssen, und Spekulationen über Thomas Kutschaty sind kein echter Trost: Der Verbleib des Schönebeckers an der Spitze des Justizministeriums gilt als sicher.