Essen. .
Unterricht mal anders: Im Gymnasium Überruhr musste sich NRW-Justizminister Thomas Kutschaty gestern 60 Minuten lang den ungehemmten Fragen der Mädchen und Jungen der Klasse 5d stellen.
„Ist es cool Justizminister zu sein“, lautete die erste Frage, gestellt von Joachim. Es sei zwar anstrengend, da die Tage oft sehr lang seien, aber Spaß mache die Arbeit dennoch. So könne er seine Interessen, Recht und Politik, perfekt miteinander kombinieren. Der Job sei demnach als „cool“ zu bezeichnen.
Egal ob Persönliches oder Berufliches - die Kinder ließen keine Sparte aus. Geduldig stand der junge Minister (43) Rede und Antwort auf alle Fragen. Vorweg plauderte der Essener zunächst ein wenig aus dem Nähkästchen und schilderte den Kindern seinen Lebenslauf - von der Schule bis zum Studium bis hin zum Amt des Justizministers. Zu seinem Ministerposten kam der gebürtige Borbecker vor genau einem Jahr, als NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ihn am 15. Juli 2010 um 14:47 Uhr anrief und ihn fragte, ob er das Amt des Justizminister annehmen würde. In Essen zur Schule gegangen, studierte Kutschaty nach dem Abitur Rechtswissenschaften und arbeitete danach als Rechtsanwalt. Als Mitglied der SPD wurde er vor sechs Jahren zum ersten Mal in den Landtag gewählt. Ob er denn genug Zeit für seine Kinder hätte, wollte Anni wissen. „Morgens wird immer zusammen gefrühstückt“, so Kutschaty. Tagsüber sei er dann natürlich unterwegs, und die Kinder abends im Bett, aber die Wochenenden gehören seiner Familie, so der dreifache Familienvater.
Schnell zückten die Kinder dann noch ihre Handys
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Daniel fragte, ob er Kontakt zu Angela Merkel hätte. Die Antwort sorgte für großes Gelächter: „Ich habe Angela Merkel mal auf einer Feier in Düsseldorf getroffen. Am Buffet habe ich sie aus Versehen angerempelt.“ Auch die Antwort auf die Frage, ob sich Kutschaty schon einmal im Bundestag verirrt hätte, amüsierte die Schüler. „Ja, ich habe mich dort mal verlaufen. Das Gebäude ist kompliziert gebaut; mit unterirdischen Gängen.“ Abschließend wollte die Klasse noch wissen, ob sie Thomas Kutschaty denn mal in Düsseldorf besuchen könnte. Diese Frage bejahte der Minister genauso wie die Frage nach Autogrammen. So signierte der Justizminister 26 Zettel mit roter Tinte. „Minister schreiben immer mit Rot“, erklärte Kutschaty.
Justizminister in Überruhr
Schnell zückten die Kinder dann noch ihre Handys, schossen Fotos von und mit dem Minister, bevor dieser sich auf den Weg zu seinem nächsten Termin begab - nach Gelsenkirchen, in den Zoo.
