Essen. . Bei der Entwicklung des Karnaper Stadtteilzentrums am Markt ist eine Lösung in greifbare Nähe gerückt: Investor zahlt Ersatzturnhalle an der Lohwiese und bekommt dafür drei Grundstücke am Markt. Damit wäre der Weg für Rewe frei.

Bei der Entwicklung des Stadtteilzentrums rund um den Markt deutet sich eine Lösung an. Wie zu vernehmen ist, soll Investor „Ten Brinke“ als Ersatz für die alte Sporthalle am Sigambrerweg eine überdachte Sportstätte mit kleineren Ausmaßen an der Lohwiese zahlen. Im Gegenzug bekäme der Projektentwickler die städtischen Schlüsselgrundstücke am Karnaper Markt. Damit wäre der Weg für Rewe nach Karnap frei.

„Eine Einigung kann ich noch nicht bestätigen. Angedacht ist, dass wir die Ersatzhalle bauen“, äußert sich Bruno Wojatschek, Projektentwickler bei der niederländischen Investorenfirma „Ten Brinke“ noch sehr vorsichtig zu den Ergebnissen der jüngsten Verhandlungen zwischen der Stadt und seines Arbeitgebers. Doch wie Eingeweihte aus dem Umfeld berichten, liegt der Ball für die neue Sporthalle bei der Stadt und soll auch bald gespielt werden.

Entscheidung schon im Mai?

Dem Vernehmen nach ist die Vorlage, die das Amt für Bodenmanagement der Politiker zur Entscheidung vorlegen wird, schon geschrieben. Im April könnte sich damit die Bezirksvertretung V beschäftigen, im Mai der Planungs- und der Sportausschuss.

„In keinem Gremium ist wohl mit Widerstand zu rechnen, weil bei dieser Lösung alle politischen Parteien an einem Strang ziehen“, rechnet der Karnaper Ratsherr Guido Reil (SPD) mit dem großen Durchbruch für ein Thema, das seit Jahren durch den Stadtteil geistert. Nachdem vor rund sechs Jahren Aldi nicht am Markt, sondern an der Karnaper Straße gebaut hatte, entwickelte sich nichts Wesentliches mehr rund um den Markt.

„Die Lösung war, dass der Schulgarten der Kunigunda-Grundschule endlich für eine Planung zur Verfügung stand“, sieht Reil das entscheidende Puzzle-Stück für die raumgreifenden Pläne für so genannten „großflächigen Einzelhandel“ – jenseits der 800 Quadratmeter Verkaufsfläche – am Markt.

Nur eins von drei Schlüsselgrundstücken

Doch dies ist nur eines von drei Schlüsselgrundstücken, bei denen die Preisvorstellungen von Stadt und Investor noch weit auseinander lagen (wir berichteten). Zu Erinnerung: Mit der Erbengemeinschaft Schöndeling hatten die Niederländer sich bereits geeinigt über die Immobilien Ecke Karnaper Straße/Sigambrerweg (Altes Kino, „Billig-Urban“) sowie über das Haus Karnaper Straße 90/90a (Lotto Toto, Boutique und Mietwohnungen). Fehlten noch die städtischen Flächen von Schulgarten und -pavillon sowie die sanierungsbedürftige Hauptschulen-Turnhalle.

Letztere wird aber rege vom TV Karnap genutzt. So vermittelte fortan der Essener Sportbund (Espo). Mit der Ersatzhalle an der Lohwiese (650 000 Euro) wäre dem Verein geholfen, mit dem Aufgeben der alten Halle hingegen der Stadt (Einsparung Sanierung rund 500 000 Euro).

Projektentwickler Wojatschek bremst noch: „Detailfragen wie die Abbruchkosten der alten Halle und der Bunker unter dem Schulgarten sind noch nicht geklärt.“ Auch für die Mieter der Karnaper Straße 90/90a müsste eine Lösung folgen – der Durchbruch indes scheint erfolgt zu sein.