Einen deutlichen Jahresüberschuss in Höhe von 2,1 Mio Euro verzeichnet die MEG 2007. Der Gewerbe-Umsatz stieg um 24 %. Für die Müllverbrennung in Karnap bleibt es bei der Vertragslaufzeit bis 2014. Die Strategiegespräche mit RWE Power werden beendet.
Fast 30 000 Euro ließ sich die Verwaltung die wirtschaftliche Bewertung eines komplexen Sachverhalts kosten. Dem Umweltausschuss lieferte die Untersuchung jetzt eine Entscheidungsgrundlage: Die Politik plädierte einstimmig dafür, laufende Verhandlungen über die Weiterführung der Verträge zum Müllheizkraftwerk (MHKW) Essen-Karnap zu beenden. Die Verträge der Karnap-Städte laufen noch bis Ende 2014. RWE Power und die beteiligten Kommunen hatten ein Modell erarbeitet. nach dem Müll-Veraschung bis Ende 2024 möglich wäre. Die Stadt schaltete die Prognos AG ein. Die wertete die im Entwurf des Neuvertrags festgehaltenen Preise (das Modell sah bereits ab 2008 eine Kostenerhöhung vor) als durchaus wirtschaftlich, doch rechtliche Risiken blieben. Entsprechend bevorzugten Politik und Aufsichtsrat die Fortführung des alten Vertrags zu den bisherigen Konditionen und die Ausschreibung ab 2015. Letztlich ging es bei der Entscheidung auch um die Frage, ob und wie Mindererträge in Höhe von 6 Mio Euro bis 2014 bei einem neuen Vertragswerk zwischen Stadt und Mülheimer Entsorgungsgesellschaft verteilt worden wären. Im Hauptausschuss stellt die in diesem Jahr bereits durch den Rausschmiss von Geschäftsführer Gerd Bultmann und den Yassine-Skandal arg gebeutelte MEG heute ihren Jahresabschluss 2007 vor. Und der sieht überraschend positiv aus. Die MEG erwirtschaftete mit ihren 217 Mitarbeitern 2,11 Mio Euro Jahresüberschuss (2006: 1,2 Mio). Im Wirtschaftsplan waren lediglich 369 000 Euro prognostiziert worden. 1,9 Mio Euro Fehlbetrag aus 2006, die nicht durch Eigenkapital gedeckt waren, konnten nun ausgeglichen werden. Besonders das operative Geschäft zahlte sich aus. Beim Gewerbe stieg der Umsatz um 24 % auf 6,3 Mio Euro. Rückläufig (minus 1 Mio auf 5,7 Mio Euro) war dagegen der Umsatz bei der Vermarktung der freien Verbrennungskapaztäten in Karnap und der Verwertung von biogenen Abfällen zur Vergärung. „55 bis 60 % Umsatz machen wir mit hoheitlichen Aufgaben. Den Rest im gewerbichen Bereich. Wir verstehen uns als Mitbewerber auf dem Markt”, machte Geschäftsführer Jürgen Jeppel das Selbstverständnis der MEG (51-%-Anteil Stadt, 49 % Remondis) deutlich. Das Sanierungsprogramm, 2005 zwischen Stadt, Remondis und MEG getroffen, zeigt Wirkung. Insgesamt sei wie geplant bis 2012 mit positiven Jahresergebnissen zu rechnen. Verschiedene Betriebsmodelle werden für die verlustreiche Biomüll-Vergärung geprüft. Immerhin: die Anlage hat 9,3 Mio Euro Buchwert.