Essen. Das 16. Jazz Festival der „Jazz Offensive Essen“ (Joe) muss mit 20 Prozent weniger Geld auskommen. Davon merken sollen die Besucher am 20. bis 22. Januar allerdings nichts
Wie gehen kreative Menschen mit Budgetkürzungen um? Na, kreativ natürlich. Das kann man beim 16. Festival der Jazz Offensive Essen (Joe) von Freitag, 20. bis Sonntag, 22. Januar, im Katakomben Theater im Girardethaus, Girardetstraße 2-38, selbst feststellen – bei unveränderten Eintrittspreisen.
„Schon bitter“ finden es die beiden Vorsitzenden des Vereins Joe, Patrick Hengst und John-Dennis Renken, dass sie gleich beim ersten Festival, das sie organisieren, 20 Prozent weniger Geld zur Verfügung hatten. Auch am Jazz, der aus dem städtischen Kulturetat über das Kulturbüro gefördert wird, geht der Sparzwang nicht vorbei. Doch davon sollen die gewohnt zahlreichen Besucher der drei Festivaltage möglichst wenig merken.
Kooperation mit Folkwang-Uni und Kulturzentrum
Die erste Antwort, die die beiden Musiker fanden, lautet Kooperation. Zum ersten Mal arbeiten die Jazzabteilung der Folkwang Musikschule und der Verein in diesem Jahr eng zusammen. So haben die Professoren für die Katakomben das „Soulfood Organ Quartett“ von Kai Weiner (Samstag, 20 Uhr) ausgesucht, das die Hochschule repräsentieren und natürlich die Zuschauer unterhalten soll.
„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die kreative Szene der Folkwang Universität jetzt und in Zukunft mit ins Programm zu nehmen“, berichtet Patrick Hengst. Damit dürfte sich auch nach und nach die Lücke zwischen Hochschule und Jazz Offensive schließen, die Hengst im vergangenen Jahr beklagte (wir berichteten). Zwischen 10 und 13 Uhr wird das Quartett auch am Folkwang-Standort am Wesselswerth in Werden einen Workshop – allerdings für Studenten – organisieren.
Marc Ducret als prominenter Gast
Zweiter neuer Partner von Joe ist das Deutsch-Französische Kulturzentrum, das bei den Gagen des „Quartett Irène“ (Freitag, 21.15 Uhr) und dem prominentesten Festivalgast Marc Ducret (Freitag, 22.30 Uhr) dem Verein unter die Arme greift. „Die Zusammenarbeit ist klasse und wir hoffen, dass sie nicht zum letzten Mal stattfindet“, stellt John-Dennis Renken fest.
Auch interessant
Daneben stand das vielzitierte „Netzwerken“ bei den Programmmachern im Vordergrund. „Durch unsere persönlichen Kontakte konnten wir mit machen Künstlern direkt verhandeln und nicht nur mit deren Agenturen. Das spart Geld“, verrät Hengst.
Ansonsten habe es für die Beiden ganz klassisch geheißen: feilschen. „Wir haben auch bei kleinen Summen verhandelt, wie es ging“, berichtet Hengst. Not macht eben erfinderisch – und kreativ.