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500 Folkwang-Musikschüler spielen erstmals einen kompletten Nachmittag lang in der Philharmonie. 20 kleine Konzerte und Aufführungen sind für die Gäste kostenfrei - die jungen Künstler wiederum hoffen auf ein unbezahlbares Erlebnis.

Aus allen Ecken und Nischen soll ihre Musik erklingen, in Fluren und Gängen wollen sie singen und tanzen: Mit über 20 Konzerten und Vorführungen füllen erstmals über 500 Kinder und Jugendliche der Folkwang Musikschule ein komplettes Nachmittagsprogramm der Philharmonie. Diese Kooperationsveranstaltung am Donnerstag, 13. Oktober, ist für alle Gäste kostenfrei zu besuchen – die jungen Künstler wiederum hoffen auf ein unbezahlbares Erlebnis.

„Auf einer großen Bühne zu spielen, Applaus zu bekommen, das stärkt und motiviert junge Menschen ungemein“, sagt Johannes Bultmann, Intendant der Philharmonie. Ein Jahr hat er den Nachmittag gemeinsam mit Folkwang-Leiter Christian de Witt organisiert, dieser fügt hinzu: „Wir wollen mit der Schau aber genauso unsere Gäste animieren, selbst vielleicht ein Instrument zu erlernen.“

In den beiden großen Sälen der Philharmonie werden Vorführungen stattfinden, darüber hinaus sollen die Musikschüler in verschiedenen Ecken des Foyers und Eingangsbereichs, auf Treppenabsätze und auf ganzen Etagen improvisierte Bühnen finden.

Den Rahmen des Nachmittags schaffen zwei große Konzerte, bei denen die Musikschule die komplette Bandbreite ihres Angebots von der Orchesterarbeit bis zu Populärmusik vorstellen will: Im Alfred-Krupp-Saal machen Bläser-Fanfare, Vivaldi-Gitarrengruppe und Big Band mit Sologesang den Anfang; von 19.15 Uhr bis 20 Uhr spielen auf der gleichen Bühne die Talente der Begabtenklasse Stücke von Händel, Corelli und Spohr.

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Von DerWesten

Dazwischen tönen Bläser- und Streicherklassen. Im Foyer stimmt die Fachgruppe Klavier den „Tango Perpetuel“ von Eric Satie zur Dauerschleife an. 1000 Metronome geben beim „Poème Symphonique“ den Takt in der dritten Etage vor. Bei Mitmach-Aktionen und Schnupperkursen wie etwa der „Little Piano School“ (kleine Klavierschule) können sich Kinder ab zwei Jahren gleich selbst ausprobieren – und wer weiß, ihr Talent unter Beweis stellen?

Immerhin hat auch Anny Chen mit drei Jahren die Musik für sich entdeckt: Als Nachwuchspianisten wird die begabte Siebenjährige in der so genannten S-Vorklasse gefördert. „Ich spiele jeden Tag, manchmal mit und manchmal ohne Noten“, sagt Annie. Am Donnerstag sitzt sie neben Xavier Xu, ebenfalls Schüler der S-Vorklasse, am Klavier, wird den zweiten Satz von Mozarts Konzert für zwei Klaviere, KV 242, spielen. „Eigentlich spiele ich ja lieber Bach“, verrät der achtjährige Xavier. Für seine Freunde vom Hockeyteam spielt er aber auch gerne Mozart: „Die haben mich nämlich noch nie spielen gehört.“ So viel darf verraten werden: Sie werden begeistert sein.