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Dass sie einmal in Spanien, England und sogar New Orleans auf der Bühne stehen würden, hätten sich die damals jungen Pennäler der Goetheschule sicher nicht träumen lassen. 18 Jahre später feiern die „Bourbon Street Stompers“ ihren Geburtstag auf Zollverein.
Sie leben heute in Hamburg, Frankfurt, Bonn und Wien, verdienen sich ihren Lebensunterhalt als Pilot, Jurist oder Ingenieur. Was die „Bourbon Street Stompers“ dennoch wie Kitt zusammenhält, ist neben ihrer Freundschaft und der Heimatstadt Essen vor allem die Liebe zum Jazz. Am Samstag, 22. Oktober, geben die sieben Musiker pünktlich zum 18. Geburtstag der Band ab 20 Uhr ein Heimspiel in Schacht 12 der Zeche Zollverein.
Dass es einmal soweit kommt, hätten sich die damals jungen Pennäler der Goetheschule sicher nicht träumen lassen, als sie sich ganz klassisch im Schulorchester kennenlernten. Während andere Jugendliche sich noch mit den Auswüchsen des Grunge oder des typischen 90er-Plastikpop beschäftigen, hat die Schulband ein anspruchsvolles Ziel: Das angestaubte Image des klassischen New Orleans-Jazz mit voller Wucht aus Trompeten, Klarinette, Schlagzeug und Bass davon zu pusten.
Jazznacht Essen ins Leben gerufen
Heute, wo nicht nur die Band erwachsen geworden ist, scheint dieses Ziel erreicht. Gemeinsam mit der Stiftung Zollverein riefen die selbst ernannten „Men of Steam“ vor drei Jahren die „Jazznacht Essen“ ins Leben. „Damit wollten wir dem alten Jazz in unserer Heimat wieder eine Veranstaltung mit Format geben“, sagt Sänger und Saxophonist Helge Sachs. Denn schließlich komme es darauf an, wie man die Musik präsentiere.
Alter Jazz in modernem Gewand - das kommt vor allem im Ausland an, auch bei jungen Fans: Auftritte bei Jazzfestivals von Spanien über die Niederlande, Frankreich und England haben den Musikern mittlerweile eine internationale Fangemeinde eingebracht. Ein englischer Fan - die Jazz-Musiker reisen einmal im Jahr in die Midlands - verewigte die „Bourbon Street Stompers“ sogar schon in Öl auf Leinwand. Und auch in New Orleans spielten die Musiker schon, vor drei Jahren beim French Quarter Festival.
Die Schar der Gratulanten wird am Samstag entsprechend international sein. „Wir bauen alle Musiker in das Programm ein, die uns in den vergangenen 18 Jahren begleitet haben. Aus Australien reisen etwa die befreundeten Thy Syncopators als Gratulanten an“, freut sich Pianist Carsten Bernot.
Karten gibt es für 23 Euro (15 Euro ermäßigt) im Ticketcenter der TuP sowie an allen Vorverkauffstellen. Weitere Infos unter www.jazznacht-essen.de