Essen. Katernberg hat die Kurve gekriegt: Das lässt sich am Katernberger Markt derzeit gut beobachten. Die Einzelhändler Lidl, Rewe und Aldi haben rund um den Markt neu gebaut oder ausgebaut. Nebenan laufen die Umbauarbeiten der Sparkasse. 1,1 Millionen Euro lässt sich die Sparkasse das kosten.
Die soziale Netzwerkarbeit in Katernberg gilt längst mit einigem Recht als vorbildlich. Weniger wahrgenommen werden die städtebaulichen Umgestaltungen, die vor 15 Jahren mit dem Umbau des Katernberger Marktes ein erstes Signal gegen die krisenhafte Entwicklung nach der Zollverein-Schließung setzte.
Dabei haben sie dazu beigetragen, dass der Stadtteil die Kurve gekriegt hat. Margarete Meyer vom Büro Stadtentwicklung bilanziert: „Durch gezielte Aufwertungsstrategien konnte die Bewohnerschaft entgegen dem gesamtstädtischen Trend inzwischen im Stadtteil gehalten und das Image deutlich verbessert werden.“
Das lässt sich am Katernberger Markt derzeit gut beobachten. Denn dort wurde und wird viel Geld in die Hand genommen. Die Einzelhändler Lidl, Rewe und Aldi haben rund um den Markt neu gebaut oder ausgebaut. Zuletzt hat Aldi Anfang Dezember an der Katernberger Straße einen neuen Markt eröffnet.
Mehr Parkplätze am Markt geplant
Nebenan laufen die Umbauarbeiten der Sparkasse. 1,1 Millionen Euro lässt sich die Sparkasse die Modernisierung und den Bau neuer Beratungsräume kosten. Das wird sich lohnen, sagt Sparkassenchef Hans Martz: „Die Investitionen in Katernberg unterstreichen unseren Anspruch und ich bin mir sicher, dass die Bürger und Geschäftspartner unser Engagement anerkennen.“
Filialleiter Mirko Hoffmann fügt hinzu: „Die Leute freuen sich, dass wir im Gegensatz zu Anderen vor Ort bleiben und so ein Bekenntnis zum Standort ablegen.“ Der Seitenhieb zielt auf die Nationalbank, die ihren Standort schräg gegenüber aufgegeben hat. In deren Räume ist die Sparkasse während der Umbauzeit gezogen. Die Wiedereröffnung ist für Februar oder März geplant.
Zehn Jahre Weltkulturerbe
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Ein echter Befreiungsschlag soll den gelungenen Stadtumbau bis 2013 abrunden. Entlang der Katernberger Straße betreibt das Amt für Stadterneuerung eines der letzten Umlegungsverfahren im Stadtgebiet (siehe Kasten). Neu geordnet werden derzeit die Flächen östlich des Marktes. Am Ende des Verfahren soll ein Abriss dafür sorgen, dass am Markt künftig mehr Parkplätze zur Verfügung stehen.
500 Arbeitsplätze sind entstanden
Zum Aufschwung am Markt hat wesentlich Städtebauförderung beigetragen. Es gab ja nicht nur die Umbau des Marktes: Mit der Schließung von Zeche Zollverein (1986) und der Kokerei (1993) brachen Tausende von Arbeitsplätze weg, klafften riesige Industriebrachen. Die Stadtentwickler hielten dagegen. Ende 1993 wurde Katernberg wie Altendorf „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“. 1996 kamen der Umbau des Marktes und, fast ebenso wichtig, der Beginn des Umbaus des Zollverein-Schachtes 4/11 zum „Zukunftszentrum Zollverein“. 500 Arbeitsplätze sind hier inzwischen entstanden.
Weitere Meilensteine waren: 1999 der Neubau der Moschee an der Schalker Straße, für den die Stadt 2002 den Bundespreis „Soziale Stadt“ erhielt; 2001 die Renovierung des „Bergmannsdoms“ zum 100. Geburtstag der evangelischen Kirche am Markt, mit 1430 Plätzen die größte evangelische Kirche des Rheinlandes; 2002, natürlich, die Ernennung Zollvereins zum Unesco-Weltkulturerbes.
Tag der Moschee
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Für das Gesamtkunstwerk Katernberg hat die Stadt 2009 den „Nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung“ bekommen. Und die Investoren honorieren das auch.
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