Essen. .

Der Arbeitskreis Stadttauben will in Essen drei weitere Taubenhäuser errichten, um so der zunehmenden Vögelpopulation in der Innenstadt Herr zu werden. Rund 44 000 Euro sollen die Schläge kosten - Standorte und Finanzierung sind noch ungeklärt.

Im Kampf gegen die Taubenplage kommt die Stadt nicht weiter. Ordnungsamtsleiter Günther Kraemer berichtete am gestrigen Mittwoch im Ordnungsausschuss über bisherige Beratungen des Arbeitskreises Stadttauben. Auf eine kurze Formel gebracht: Noch immer gibt es keine Standortentscheidungen für weitere Taubenhäuser; auch ist unklar, wer die Kosten in Höhe von rund 44 400 Euro tragen wird. Bis zum Jahresende will der Arbeitskreis in diesen Fragen weiterkommen.

Hohe Reinigungs- und Vergrämungskosten

Die Taubenplage wird ein zunehmendes Problem: Rund 2000 Tauben bevölkern die Innenstadt, sorgen jedes Jahr für hohe Reinigungs- und Vergrämungskosten und sind ein Ärgernis für viele Passanten. Mit den Schlägen sollen die Vögel der Fußgängerzonen ferngehalten werden: Dort bekommen sie artgerechtes Futter, zudem werden die Eier der Vögel gegen Gipsduplikate getauscht. So lässt sich ihre Population reduzieren.

Das hat allerdings seinen Preis: 7000 Euro sind für die Errichtung eines Schlags, rund 3500 Euro jährlich für dessen Pflege veranschlagt. Wer sich um Letzteres kümmern soll, ist ebenfalls ungeklärt. Die Jugendhilfe hatte zwar erklärt, die Schläge betreuen zu können, erklärte aber auch, dass dafür zusätzliches Personal eingestellt werden müsse.

Seit 2008 betreut die Jugendhilfe 60 Nistplätze im Taubenhaus am Kopstadtplatz. Nicht zuletzt wegen des guten Futterangebots fliegen allerdings weitaus mehr Tauben zu dem Schlag, als Platz zum Brüten ist. Folge: Die Tiere fressen sich satt, ziehen zum Nisten aber weiter. Geburtenkontrolle könne so nicht stattfinden, so der Vorwurf des Arbeitskreises Stadttauben, der weitere Schläge fordert. Als Standorte in Frage kommen das Unperfekthaus, eine Immobilie an der Lindenallee und das Jobcenter an der Bernestraße. Damit würde die Zahl der Taubenschläge auf fünf steigen: In Steele steht einer an der Käthe-Kollwitz-Straße.