Früher nannte man sie die Ratten der Lüfte und ging wenig sentimental gegen sie vor. Heute beschäftigt sich die Stadtverwaltung in Ratsvorlagen gefühlvoll mit der Frage, wie man die Vermehrung von Tauben irgendwie auf eine Weise bremsen kann, die für Tierschützer noch akzeptabel ist. Man darf es schon etwas absurd finden, wenn eine Stadt, die ziemlich eisern spart, erwägen muss, für Taubenhäuser Geld auszugeben. Bleibt wirklich zu hoffen, dass es soweit nicht kommt und eine private Lösung gefunden wird. Obwohl die Erwartungen sich realistischerweise in Grenzen halten sollten.

Eines können die Bürger auf jeden Fall selbst tun: Nicht füttern und keine Lebensmittelreste auf die Straßen werfen! Wenn Leute im privaten Rahmen ihre tierischen Lieblinge hegen und pflegen, geht das niemanden etwas an. Doch der öffentliche Raum ist nun mal für alle da und als Schauplatz privater Tauben-Liebe ungeeignet. Das ist zumal in der viel begangenen Innenstadt schlicht ein Gebot der Rücksichtnahme.