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Es ist ein nach wie vor ein ungelöstes Problem: das Parken an der Messe Essen. Im Aufsichtsrat machen CDU und Grüne Druck: Für ein vernünftiges Parkraum-Konzept bleibe nicht mehr viel Zeit. Die Messe selbst äußert sich zum Thema öffentlich nicht.

Ideal gelöst war die Frage der Messe-Parkplätze und die damit verbundene Messe-Logistik noch nie: Kleine, fragmentierte Grundstücke, teils ungünstig verteilt und bedroht durch konkurrierende Baupläne - das ist die Lage, die sich in nächster Zeit weiter verschärfen dürfte. Das ungelöste Problem sorgte auch bei der jüngsten Sitzung des Messe-Aufsichtsrats für einigen Zündstoff. Was es denn bringe, über die Messe-Ertüchtigung zu sprechen, wenn das untrennbar mit einer guten Messe-Zukunft verbundene Thema Parken und Logistik nicht entschlossen genug angegangen werde? Diese mit viel Kritik verbundene Frage stellten nach Angaben von Teilnehmern Aufsichtsratsmitglieder von CDU und Grünen. Die Antworten, die Oberbürgermeister Reinhard Paß, gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrats, anbot, hätten noch nicht befriedigt, heißt es.

Die Liste der Problemflächen ist lang, mögliche Lösungen bergen Komplikationen:

Ehemaliger Güterbahnhof Rüttenscheid. Ein großer Teil des Geländes gehört der Essener Hopf-Immobiliengruppe, die hier neue Gebäude für die Polizei errichten will. Sollte sich dies aus planungsrechtlichen Gründen nicht realisieren lassen - ein Rechtsstreit mit der Stadt läuft -, wird es mutmaßlich eine andere Bebauung geben. Folge jedenfalls: Die Parkplatz-Nutzung ist prekär, ein teilweises Ende abzusehen. Im Aufsichtsrat wurde die Messe-Geschäftsführung mit drängenden Fragen konfrontiert, ob sie für diesen Fall eigentlich einen Plan B habe.

Parkfläche Norbertstraße/Ecke Moritzstraße. Auf dem Gelände der ehemaligen Turnfesthalle kann die Messe derzeit noch 180 Plätze belegen. Ab Herbst entsteht hier jedoch ein weiterer Wohnblock entlang der Moritzstraße, der die Park-Nutzung beendet.

Parkfläche Norbertstraße/-Joseph-Lenné-Straße. Seit dem Abriss eines eingeschossigen Parkdecks wird dieses Grundstück, das teils der Messe, teils der Hopf-Gruppe gehört, ausschließlich ebenerdig fürs Parken genutzt. Effizient ist das nicht. Ein neues Parkhaus in Höhe der benachbarten Wohnbebauung ist geplant und hätte bei einer ansprechenden Gestaltung wohl auch Chancen. Die Hopf-Gruppe hat der Messe angeboten, als Generalübernehmer den Bau zu realisieren. Problem: Woher nimmt die finanziell klamme Messe das Geld?

Polizeischule Norbertstraße. Sollte die Polizei auf dem Güterbahnhof ansässig werden, würde dieses wenige hundert Meter vom nächsten Messe-Eingang entfernte Gelände freigezogen. Es läge nahe, die alten Gebäude abzureißen und hier einen neuen Großparkplatz für die Messe zu errichten, was den Verlust anderer Parkflächen verschmerzbar erscheinen ließ. Mit dem Grundstückseigentümer, der Bau- und Liegenschaftsverwaltung des Landes NRW, sollen Gespräche geführt werden. Ziel sind natürlich unter anderem möglichst moderate Kauf- oder Pachtbedingungen.

Als zusätzliche oder alternative Option gilt manchem ein seit vielen Jahren leerstehendes früheres Bürogebäude zwischen der Polizeischule und der Arcandor-Hauptverwaltung. Auch dieses Grundstück ließe sich möglicherweise für Parkzwecke nutzen.

Kufen: „OB ist am Zug“

CDU-Fraktionschef Thomas Kufen fordert von der Stadtverwaltung, aber auch der Messe-Geschäftsführung mehr Tempo bei der Bearbeitung der Probleme. Ursprünglich sei vereinbart gewesen, bereits in der nächsten Ratssitzung machbare Konzepte vorzulegen. „Der Ball liegt im Feld des OB, der nicht nur Chef der Verwaltung, sondern auch Vorsitzender des Aufsichtsrats ist“, drängt Kufen.

Die Messe selbst mochte sich zum Thema öffentlich nicht detailliert äußern. Man arbeite an Lösungen mit der Gesellschafter Stadt Essen - „und berichtet wird dann im Aufsichtsrat“.