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Angesichts der Finanznot der Messe Essen haben wir uns auf einen kritischen Rundgang über die „Equitana“ aufgemacht. Das Ergebnis: Überfordertes Personal und schäbige Ecken hinterlassen einen schlechten Eindruck.

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Zum kritischen Rundgang über die Messe Essen haben wir uns aufgemacht angesichts der in Stadtpolitik und Bürgerschaft derzeit kontrovers diskutierten Finanznot der Ausstellungsgesellschaft, die nach Hilfen zu Modernisierung und Ausbau ruft. Das Fazit vorweg: Das sich bietende Bild ist wechsel-, der Service mangelhaft.

Tapeten lösen sich an manchen Stellen von den Wänden, vielfach klebt Schmutz. An sich nicht verwunderlich in einer Veranstaltungshalle, die mit Lkw befahren, in der auf- und abgebaut wird. Aber ließen sich derlei Probleme nicht - ohne große Finanzspritze - beheben? Immerhin drängt sich die Frage auf: Möchte ein Aussteller, der eine Messebau-Firma für viel Geld mit der Konzeption und Ausarbeitung seines Standes beauftragt, sich in dieser Kulisse präsentieren?

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Kaum zu vermieten, so die Messegesellschaft, sei Halle 9 im Obergeschoss. Zur Equitana, einer publikumsträchtigen Messe, zog es nun dennoch Aussteller in die erste Etage – doch angenehm gestaltet die Messegesellschaft ihnen den Aufenthalt nicht. Bei der Fahrt mit der Rolltreppe in die erste Etage blickt man unten auf Unrat und Sackleinen, das zum Trocknen aushängt – derweil sich oben die Aussteller mühen, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Auch hier ließe sich erste Abhilfe schaffen, mit einem Sichtschutz etwa, der die Fläche verdeckt. Vitrinen, Hinweise, die Besucher nach oben locken, gibt’s nicht.

Im Bellini-Bau haben die großen Aussteller Quartier bezogen

Intakt, hochwertig ist hingegen die Messe West, der so genannte Bellini-Bau – entsprechend haben die großen Aussteller, die teure Investitionsgüter wie Anhänger und Stallungen anbieten, dort Quartier bezogen. Was zeigt: auf qualitativ hochwertigen Flächen stellt man gern aus. Doch auch hier zeigen sich Defizite. Vorbei die Zeit der hilfsbereiten Hostessen, die Wege wiesen, um den Messebetrieb wussten und ortsfremden Besuchern helfen konnten. Das Malheur beginnt bei der Parkplatzsuche. Ortsunkundige werden, „weiter geradeaus“ über die Norbertstraße geleitet. Zu spät wird die Einfahrt zum Parkhaus 6 erkennbar. Kehrtwende, doch die Seitenstraßen sind mit Schlagbäumen versperrt, um die Anwohner zu schützen. So bleibt Gästen nur lästiges Herumkurven.

Auch an den Hallen-Türen steht Personal, das Antworten oftmals schuldig bleibt. Die Frage ist immer gleich: „Die Show am Abend beginnt um 20 Uhr. Die Hallen schließen um 19 Uhr. Wie kommt man nach der Messeschließung in Halle 6?“. Vom ersten Arbeitstag und davon, dass sie nicht informiert sind, sprechen die Damen und Herren an den Türen. Der Ton ist freundlich, doch der schlechte Service nervt.

„Wie kommt man zum Parkhaus 6?“

Ähnlich katastrophal ist es nach der Show. „Wie kommt man zum Parkhaus 6?“ Am Ausgang und im Park weisen Messe-Mitarbeiter den Weg. Doch plötzlich, entlang der Bimmelbahn reißt der Service ab. Eine halbe Stunde dauert die nächtliche Suche nach dem Auto. Im Parkhaus treffen wir auf Menschen, die ebenfalls schon länger suchen. Die Beschilderung ist schwer zu deuten. Die Suche, die durch lange, verlassene Gänge führt, ist teils unheimlich.

In guter Erinnerung behalten auswärtige Besucher die Messe so nicht. Probleme, die durch Schulungen für die Mitarbeiter zu lösen wären. Auch kleinere Reparaturarbeiten, die Problembewusstsein und guten Willen zeigen, könnten helfen. Wenngleich sie, zugegeben, den Sanierungsstau nicht aus der Welt schaffen.