Essen-Kettwig. . Das Lehrschwimmbecken unter der Schulsporthalle an der Schmachtenbergstraße in Kettwig soll zum Ende des Schuljahres geschlossen werden. Für die Sanierung des alten Beckens wären erhebliche finanzielle Mittel nötig. Die Pläne empören die Schwimmer.
Alarmierende Nachrichten aus dem Sport- und Bäderamt der Stadt Essen: Zum Ende des laufenden Schuljahres soll das Lehrschwimmbecken unter der Schulsporthalle an der Schmachtenbergstraße geschlossen werden. „Wir wollen alles in die Waagschale werfen, um diesen Unsinn zu verhindern“, gibt sich Petra Knoch, Trainerin des SV Kettwig 07, kämpferisch.
Wenn sich heute Nachmittag vier Gruppen mit Schwimmanfängern vom Säuglings- bis zum Grundschulalter mit dem nassen Element vertraut machen, werden sie und ihre Kollegen Eltern informieren, um Vorschläge und Unterstützung für Protestaktionen bitten. „Dieses Bad wird dringend gebraucht“, stellt sie fest. „Für alle unsere Kurse existieren Wartelisten. Mit Babys und Kleinkindern können wir am Teelbruch nicht sinnvoll arbeiten. Das Becken ist zu tief.“
„Wie viele Nichtschwimmer müssen eigentlich noch ertrinken?“
Doch nicht nur der Schwimmunterricht steht vor dem Aus. Außer dem SVK 07 nutzen etliche andere Organisationen die Sportstätte, unter ihnen auch Seniorengruppen. „Gerade die ältere Generation benötigt für ihre Zwecke und Bedürfnisse eine solche Übungsstätte“, betont der SVK-Vorsitzende Günther Knoch, der in einem Telefonat mit Michael Ruhl von den Sport- und Bäderbetrieben von der drohenden Schließung erfuhr. Ein zuständiger Mitarbeiter war am Donnerstag nicht zu erreichen. „Wie viele Nichtschwimmer müssen eigentlich noch ertrinken?“, ereifert sich Knoch.
Gut 40 Jahre Nutzung sind an der Einrichtung nicht spurlos vorüber gegangen. Der Sanierungsstau sticht förmlich ins Auge. Den organisierten Schwimmern ist klar, dass erhebliche finanzielle Mittel von Nöten sind.
„Diese Schließung ist ein falsches Signal."
„Wir hoffen nun auf Unterstützung des Schwimmverbandes NRW. Er hat sich in ähnlichen Fällen schon eingebracht und Schließungen abwenden können“, so Günther Knoch. Wichtiger noch erscheint ihm aber Solidarität in und aus Kettwig.
Knoch: „Diese Schließung ist ein falsches Signal. Das Becken muss dauerhaft erhalten bleiben, damit alle Altersklassen dort ihren Sport betreiben können.“ Noch im Januar dieses Jahres kursierte das Gerücht, die Schließung stehe unmittelbar bevor.