Essen. . Der Bundestag debattiert ab Donnerstag über ein neues Gesetz zur Präimplantations-Diagnostik. Wir haben Befürworter Professor Thomas Katzorke vom Kinderwunschzentrum und Gegner Dr. Stefan Nacke vom Ruhrbistum nach ihrer Meinung gefragt.

Ab Donnerstag debattiert der Bundestag über ein neues Gesetz zur so genannten Präimplantationsdiagnostik, das künftig den Umgang mit Gentest an künstlich erzeugten Embryonen regeln soll. Eingebracht sind die Gesetzentwürfe von jeweils fraktionsübergreifenden Parlamentariergruppen. Während zwei Gruppen sich für eine begrenzte Zulassung der „Selektion“ von Embryonen aussprechen, lehnt eine weitere Parlamentarier-Gruppe das Verfahren generell ab.

Konträre Meinungen in Essen

Auch bei Gesprächen in Essen zeichneten wir konträre Meinungen auf. Professor Thomas Katzorke gilt als Pionier auf dem Gebiet der künstlichen Befruchtung. 1981 eröffnete er mit einem Partner eine Praxis in Essen. Seither zeugte das Mediziner-Duo rund 70 000 Babys. Wollen Eltern jedoch wissen, ob der Embryo geschädigt ist, müssen sie ins Ausland gehen, weil die Diagnostik in Deutschland verboten ist. Als überaltert bezeichnet Katzorke die geltenden gesetzlichen Bestimmungen.

Den Eingriff in die natürliche Zeugung, die Selektion menschlichen Lebens hingegen lehnt die Katholische Kirche ab. Dr. Stefan Nacke vertritt im Gespräch die Position des Bistums Essen, dies lehnt sowohl künstliche Befruchtung, als auch Präimplantationsdiagnostik uneingeschränkt ab. Lockerung oder Beibehaltung? Katzorke und Nacke legen ihre Positionen dar.