Essen. Nachdem der Limbecker Platz am Mittwoch evakuiert wurde, herrscht am Donnerstag wieder normaler Betrieb. Wie sich Mitarbeiter und Gäste fühlen.

Keine 24 Stunden nach Evakuierung des Essener Einkaufszentrums Limbecker Platz herrscht am Donnerstag, 16. Mai gegen 14 Uhr, buntes Treiben. Besucher stöbern durch Klamottenläden, lassen sich frisieren und Essen servieren. Während einige Einkäufer gar nichts von der Drohung und Evakuierung am Tag zuvor wissen, hat der Vorfall bei anderen Spuren hinterlassen.

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Am Vorabend gegen 17 Uhr ging eine E-Mail bei der Polizei ein, in der ein Unbekannter damit drohte, den Limbecker Platz mit mehreren Bomben in die Luft zu sprengen, wie Polizeisprecher Matthias Werk gegenüber der Redaktion bestätigte. Daraufhin mussten rund 2000 Mitarbeiter und Gäste das Einkaufszentrum verlassen, eine Hundertschaft und mehrere Spürhunde untersuchten den Limbecker Platz nach Sprengstoff. Erst um 22 Uhr gab es Entwarnung.

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Thorben Wulff aus Velbert hat bis zu seinem Besuch am Donnerstag nichts von alledem mitgekriegt. Als er davon hört, bleibt er gelassen. „Das hätte mich nicht davon abgehalten, herzukommen“, sagt der 48-Jährige. „Man gibt denen, die das machen, sonst nur Recht und Feuer. Das möchte ich nicht.“ Er ist zum Shoppen nach Essen gekommen.

Evakuierung des Limbecker Platz in Essen: „Wer weiß, was passiert, wenn die Meisterschaft beginnt“

Ähnlich nimmt die Situation eine andere Besucherin von außerhalb wahr, die ihren Namen und Wohnort nicht veröffentlicht wissen möchte: „Man hört ja immer wieder von Drohungen, auch in anderen Einkaufszentren.“ Auch sie wusste vorher nichts von der Evakuierung am Mittwochabend. Hätte sie es gewusst, wäre sie trotzdem hergekommen. Schließlich könnte überall etwas passieren.

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Eine junge Frau, deren Name unbekannt bleiben soll, hat von der Situation am Vorabend gelesen. Am Morgen habe sie sich kurz gefragt, ob sie dennoch zum Limbecker Platz fahren solle, wo sie mit einer Freundin verabredet ist. „Aber wenn irgendwo etwas passiert, dann passiert das sowieso“, schließt sie. Mit Blick auf die Fußball-EM im Sommer sagt die Besucherin: „Wer weiß, was passiert, wenn die Meisterschaft beginnt.“

Essener Angestellte im Limbecker Platz: „Ein bisschen Angst bleibt“

Einigen Mitarbeitern, die während der Drohung und Evakuierung anwesend waren, geht es anders. Zwei von ihnen berichten von einem „mulmigen Gefühl“. „Gestern Abend war schrecklich, es war mit viel Stress verbunden“, sagt eine Verkäuferin. Ihr mulmiges Gefühl habe sich im Laufe des Tages gelegt, auch weil sich die Situation am Vorabend um sie herum kaum bemerkbar macht. Weder sei es leerer als sonst noch wirkten Besucher angespannt oder beunruhigt.

Eine andere Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte, nimmt das etwas anders wahr. Sie berichtet, dass mehrere Kunden sich bei ihr nach der Evakuierung am Vorabend erkundigt haben. Auch bezeichnet sie den Tag als einen ruhigen, wobei das nichts zu bedeuten habe: „Es gibt solche und solche Tage.“ Ähnlich wie die Kunden in ihrem Laden beschäftigen auch sie die Vorkommnisse weiterhin. „Ein bisschen Angst bleibt“, sagt sie.

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