Essen. Mehrere Mieterorganisatoren rufen nächste Woche zu einer Kundgebung auf. Große Wohnungskonzerne im Visier.
Die Mieten und die Nebenkosten steigen und das Fass scheint zum Überlaufen zu kommen: „Das Problem wird immer drängender“, sagt die Geschäftsführerin der Essener Mietergemeinschaft, Siw Mammitzsch. Mittlerweile suchen immer mehr Mieter Hilfe bei den Mietervertretern, weil sie kaum noch wissen, wie sie die Kosten stemmen sollen. „Bei manchen macht die zweite Miete, also die Betriebskosten, fast die Hälfte der Grundmiete aus“, betont Mammitzsch. „Und wenn ich die Veröffentlichungen zur neuen Grundsteuer verfolge, schwant mir nichts Gutes.“
Besonders große Vermieter fielen dabei auf, wie sie an der Mietschraube drehen und gleichzeitig ihren Aktionären gute Dividenden auszahlten. Der Vorwurf zielt vor allem auf den Konzern Vonovia, dessen Aktionäre sich trotz eines Verlustes erst jüngst über eine steigende Dividende freuen durften. Aber auch am kommenden Donnerstag werden die Mieterschützer genau hinschauen, wenn das Wohnungsunternehmen LEG zur Hauptversammlung nach Düsseldorf lädt. Mieteraktionäre und -aktionärinnen werden im Maritim-Hotel wieder kritische Fragen stellen und nicht nur das: Ein Bündnis aus mehreren Mietervereinigungen ruft am Donnerstagnachmittag zu einer Kundgebung in Essen auf. Ihre Botschaft: „Wir zahlen nicht für die Schulden und Dividenden der Wohnungskonzerne!“
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Kundgebung mehrerer Mietervereinigungen in Essen
Es ist die erste Protestaktion ihrer Art in der Stadt. Neben der Mietergemeinschaft Essen kommen die Organisatoren auch aus anderen Städten ringsum: das MieterInnenbündnis „VoNO!via & Co.“, das Mieterforum Ruhr, der Mieterverein Dortmund und der MieterInnenverein Witten.
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Sie alle hoffen, dass am Donnerstag möglichst viele Mieter und Mieterinnen ihren wachsenden Unmut auf die Straße bringen. „Das Thema verschärft sich. Doch wir wollen zeigen, dass sich Mieter wehren können. Viele wissen das gar nicht“, betont Mammitzsch. Als Beispiel nennt sie auch den jüngsten Abrechnungsfall des Großvermieters Covivio in Essen. Das Unternehmen hatte seinen tausenden Mieterhaushalten in der Stadt vergangenes Jahr teils extrem hohe Heizkostennachzahlungen in Rechnung gestellt, später zum Teil eingelenkt. Mammitzsch erinnert: Wer sich dennoch gegen das Vorgehen wehren will, dem bleibt nicht mehr viel Zeit.
Die Kundgebung am Donnerstag, 23. Mai, findet um 17.30 Uhr auf dem Frohnhauser Markt statt.
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