Essen. Der Verein „Essen Genießen“ nennt mehrere Gründe für die Absage. Neben Brandschutzauflagen wird auch der Clan-Tumult 2023 angeführt.
Die beliebte Gourmetmeile „Essen verwöhnt“ auf der Kettwiger Straße fällt in diesem Jahr aus. Eigentlich sollte das Gastro-Event vom 17. bis 21. Juli 2024 stattfinden, doch der von Rainer Bierwirth geführte Verein „Essen Genießen“ hat sich jetzt zu einer Absage durchgerungen. „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, schließlich sind wir mit der einzigartigen Gourmetmeile in Essens Innenstadt groß- und weit über die Region hinaus bekanntgeworden“, sagt Bierwirth.
Dass die „Königin aller Gourmetmeilen“ abgesagt wird, habe eine Reihe von Gründen. Bierwirth führt an erster Stelle „problematische Bedingungen und Entwicklungen unmittelbar vor Ort“ an. Die globale politische und wirtschaftliche Lage - Pandemie, Kriege, Krisen und Inflation - spiele eine untergeordnete Rolle.
Tumultlage nahe dem Kennedyplatz habe sich verheerend auf die Gourmetmeile ausgewirkt
Der Verein „Essen Genießen“ nennt zuerst die Brandschutzauflagen und die Ausschreitungen im vergangenen Jahr, als libanesische Familienclans in Kompaniestärke durch die Innenstadt marschierten und vor einem syrischen Restaurant am Salzmarkt aufzogen. Die Tumultlage habe sich verheerend auf die Gourmetmeile ausgewirkt, insbesondere auf den Samstag und Sonntag, berichtet Bierwirth.
Die Gourmetmeile ist seiner Meinung nach ein Zugpferd für die Innenstadt. Wer die Meile besuche, gehe auch in der Umgebung bummeln und einkaufen. Einzelhändler würden dies bestätigen. Daher habe Essen Geniessen e. V. mehrmals versucht, den Einzelhandel in eine kleine Werbekampagne einzubinden. Das gemeinsame Ziel hätte sein können, viele Gäste aus Nordrhein-Westfalen zum Schoppen und Schlemmen nach Essen zu holen. „Die Meile ‚Essen verwöhnt‘ hat jedoch leider nur Absagen erhalten und ist nicht unterstützt worden“, so der Event-Veranstalter. Man danke ausdrücklich der Essen Marketing Gesellschaft (EMG), die sich mit großem Engagement eingeschaltet habe.
Essener Gastro-Event soll 2025 wieder stattfinden: mit mehr und neuen Restaurants
Angesichts der „nicht einschätzbaren Risiken“ sei es wirtschaftlich nicht mehr tragbar, die Meile durchzuführen.
Ausdrücklich mahnt Rainer Bierwirth die Unterstützung durch die Stadt an. „Wenn wir mit ‚Essen verwöhnt‘ die Essener Innenstadt weiterhin beleben sollen, dann benötigen wir seitens der Stadt Essen und ihrer Abteilungen mehr Unterstützung - „so wie es in den umliegenden Städten wohl gut funktioniert“, appelliert Rainer Bierwirth an die zuständigen Stellen.
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Wegen der Pandemie hatte „Essen verwöhnt“ eine dreijährige Zwangspause einlegen müssen: 2020, 2021 und 2022 machte Corona den Gastronomen einen Strich durch die Rechnung. Im vergangenen Jahr war man mit neuem Elan wieder an den Start gegangen. Doch das Fernbleiben einiger treuer Gastronomen, die bis dahin stets an den Gastro-Events auf der Kettwiger teilnahmen, war ein kleiner Dämpfer.
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Die erneute Pause 2024 soll so schnell wie möglich abgehakt werden. Weil die Aussichten für 2025 gut seien, denke der Verein nicht daran, in Sachen Gourmetmeile die Flinte ins Korn zu werfen. Fürs kommende Jahr lägen jetzt schon mehr Zusagen von Restaurants vor, auch von neuen. „Essen verwöhnt“ soll im Juni 2025 auf jeden Fall wieder stattfinden.
Trotz der Absage der Gourmetmeile auf der Kettwiger Straße kommen Feinschmecker in diesem Jahr in Essen in den Genuss von Open Air-Gourmet-Highlights: Das Weinfest „Food, Wine & Music“ im Essener Stadtgarten findet vom 2. bis 4. August am Hotel Sheraton statt. Die Gourmetmeile Metropoloe Ruhr lockt vom 29. August bis 1. September auf das Unesco-Welterbe Zollverein.
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