Essen. Drei Jahre musste die beliebte Gourmet-Meile „Essen verwöhnt“ zwangspausieren. Am Mittwoch, 14. Juni, gibt’s den lang ersehnten Neustart.
Nach dreijähriger „quälend langer“ Zwangspause macht sich bei den Machern der Gourmet-Meile „Essen verwöhnt“ Aufbruchstimmung breit. Denn die Traditionsveranstaltung legt vom 14. bis 18. Juni auf der Kettwiger Straße einen Neustart hin. An 18 Ständen und Zelten werden an diesen fünf Tagen 90 verschiedene Speisen frisch und live vor Ort zubereitet. Organisator Rainer Bierwirth, Vorsitzender von „Essen genießen“, ist erleichtert, dass es endlich wieder losgeht. „Die Vorbereitungen haben enorm viel Kraft und Nerven gekostet, jetzt fühlt es sich genauso gut an wie beim Start 1999.“
Zwischen der Lichtburg oben und dem Juwelier Brinckmann & Lange in Höhe Zwölfling weiter unten werden die Essener Gastronomen ihre kulinarische Visitenkarte abgeben. Zu den 13 Café- und Restaurantständen gesellen sich fünf Stände hinzu, an denen frischgezapftes Stauder, Weine und Cocktails angeboten werden.
Vier Absagen und etliche neue Gesichter auf der Meile
Kurzfristig hätten vier Teilnehmer ihre Zusage zurückziehen müssen – entweder aus gesundheitlichen Gründen oder wegen akuten Personalmangels. Auch einer der Männer der ersten Stunde wie Thomas Stolle werden schmerzhaft vermisst. Der beliebte Inhaber des „Kiepenkerl zu Essen“ muss aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten, außerdem fehle Personal.
Dafür sind eine Reihe neuer Gesichter bei dem Gourmetspektakel vertreten. Zum ersten Mal dabei sind das „RoseMarie“ vom Burgplatz zum Beispiel mit „Pulled Salmon Burger“ (14 Euro) und Oliver Müller mit dem „Café Fun Food Factory“. Der gelernte Konditor serviert Churros, Crêpes und „Erdbeer-Meter“ (das Stück für 5,50 Euro). Ebenfalls seine Premiere auf der Kettwiger hat das „Schick Essen“ aus der Friederikenstraße in Rüttenscheid. Thomas Steffes und Chris Walter haben ihre Gäste beim Zollverein-Gourmet-Event vor einem Jahr mit ihrer Crossover-Küche überrascht. Rainer Bierwirths Empfehlung: Wareniki in Trüffelrahm mit frischen Trüffeln und argentinischer Steakhüfte (15 Euro).
Zu den weiteren Neulingen zählt das „Café am Dom“, das vom Löwen-Café betrieben wird. Dahinter steckt kein Geringer als Lars Becker, der Inhaber des Löwen am Kopstadtplatz.
Gerne erinnert der Organisator anlässlich des Neustarts am kommenden Mittwoch daran, dass Essen 1999 zu den ersten Gourmetmeilen im Ruhrgebiet zählte. Selbst bezeichnen sich die Essener ganz unbescheiden gar als „Königin der Gourmetmeilen“. Dass zu Spitzenzeiten mehrere „Michelin-Sterne“ funkelnden Glanz über die Meile brachten und inzwischen keiner von ihnen mehr vertreten ist, ficht die Macher nicht an. „Alle Gastronomen auf der Gastromeile sind meine Sterne“, hält Bierwirth selbstbewusst dagegen. Das kulinarische Spektrum reiche von gut-bürgerlich bis „Fine Dining“, für jeden Geschmack sei etwas dabei. Dass die Gastronomen die Preise in diesem Jahr anzögen, sei angesichts der allgemeinen Preisentwicklung unvermeidlich.
Surf & Turf, Sauerbraten, Kaiserschmarrn, Wolfsbarsch und ukrainische Spezialitäten
Die Gastronomen bringen frische irische Felsenaustern und Jakobsmuscheln ebenso auf den Teller wie Surf & Turf Rinderfilet mit einem halben Hummer oder Sauerbraten vom deutschen Rind, Kaiserschmarrn, Wolfsbarsch, Gnocchi, Blumenkohlsteak, Ochsenbacke und Cognac Filetgeschnetzeltes. Eine Besonderheit ist der ukrainische Stand, der von Ehrenamtlichen des Vereins Opora zusammen mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen geführt wird. Sie bieten landestypische Klassiker wie Borschtsch (Suppe), Wareniki (Teigtaschen) und Syrnykiy (Quarkpfannkuchen mit Preiselbeersauce) an. Der Überschuss fließt in ein Hilfsprojekt, mit dem ein Notfalltransporter angeschafft werden soll.
Abgerundet wird das Gourmet-Spektakel durch das Late Night Shopping in der Essener Innenstadt am Freitag (16. Juni) bis 22 Uhr und ein künstlerisches Rahmenprogramm präsentiert von Igor Albanese. Es wird Auftritte geben von Daisyana Lekatompessy (Freitag, 16. Juni, 18 bis 22 Uhr), Jesse Lee Davis (17. Juni, 18 bis 22 Uhr) und Benny & Joyce (18. Juni - 14 bis 18 Uhr). Zeitgleich findet der „Musiksommer am Dom“ statt – zum Beispiel am Sonntag (18. Juni) mit Beethovens Neunter Sinfonie „Ode an die Freude“.
Eine kleine Bitte der Veranstalter an die Besucher von „Essen verwöhnt“: Die Wirte würden sich darüber freuen, wenn die Gäste nach dem Gaumenschmaus ihre Teller wieder zurückbringen und das Personal dadurch entlasten würden.
Dann hat „Essen verwöhnt“ geöffnet
Die Gourmetmeile „Essen verwöhnt“ hat folgende Öffnungszeiten: Mittwoch (14. Juni) und Donnerstag 12 bis 22 Uhr; Freitag und Samstag 12 bis 23 Uhr; Sonntag (18. Juni) von 12 bis 20 Uhr.
Ausführliche Informationen auf der Webseite essen-geniessen.de
Vorschau: Das nächste Gastro-Spektakel unter der Regie von „Essen genießen“ ist das Weinfest im Stadtgarten vom 28. bis 30. Juli