Essen-Rüttenscheid. Jugendliche treffen sich im Sommer im Rüttenscheider Christinenpark, in den kälteren Monaten schleichen sie in die Villa Rü. Das sorgt für Ärger.

In den Sommermonaten treffen sich häufig Gruppen von Jugendlichen im Christinenpark, schon einige Male gab es deshalb Ärger mit Anwohnerinnen und Anwohnern. Jetzt berichtet Dominik Duhme, der gemeinsam mit Alex Bremer das angrenzende Bürgerzentrum Villa Rü leitet: Im Oktober und November hätten Jugendliche begonnen, in den Keller der Villa Rü zu schleichen und dort abzuhängen. Das sorgte für Ärger.

Denn: „Dass sie sich dort treffen, ist erstmal kein Problem. Leider schlagen aber einige über die Stränge“, schildert Duhme. Da werde beispielsweise Lärm gemacht, Alkohol getrunken und dann Flaschen zerdeppert, Müll in die Ecken geworfen und der Boden klebend hinterlassen. Ein Ärgernis, das dann eine Reinigungskraft wieder beseitigen muss. Besonders unschön sei das Verhalten, weil sich im Keller eine Kindertagespflege befindet.

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Jugendliche betreten Villa Rü in Essen-Rüttenscheid über den Nebeneingang

In die Villa Rü gelangen die Teenager über einen Nebeneingang direkt am Christinenpark, den man von einer Seitengasse aus betreten kann. Das Bürgerzentrum steht tagsüber allen offen. Vom Nebeneingang aus kommen sie schnell zur Treppe und können in den Keller hinabsteigen. Hier, zwischen bunten, an die Wände gemalten Charakteren aus Disney-Filmen, halten sie sich dann auf. Ein Notausgang führt außerdem vom Keller in den Hof der Villa Rü, wo sich unter anderem ein Spielplatz befindet. „Wenn im Sand Scherben landen, geht das natürlich gar nicht“, so Duhme.

Duhme hat die Jugendlichen schon selbst im Keller der Villa Rü angetroffen und zur Rede gestellt. „Viele sind auch einsichtig“, ist seine Erfahrung. Die Jugendlichen räumten dann auch freiwillig das Feld. Dennoch entwickelten die Treffen oft eine Eigendynamik, sodass es immer wieder Probleme gebe.

Das Kellergeschoss im Rüttenscheider Bürgerzentrum Villa Rü: Hier haben sich laut Co-Leiter Dominik Duhme schon öfter Jugendliche aufgehalten und Müll hinterlassen.
Das Kellergeschoss im Rüttenscheider Bürgerzentrum Villa Rü: Hier haben sich laut Co-Leiter Dominik Duhme schon öfter Jugendliche aufgehalten und Müll hinterlassen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Co-Leiter der Villa Rü in Essen-Rüttenscheid: Jugendliche sind etwa zwischen 14 und 18

Laut Duhme handelt es sich um Teenager in einer Altersspanne etwa zwischen 14 und 18 Jahren, die sich nicht etwa spät am Abend, sondern eher von 19 bis 21 Uhr träfen. Ab 22 Uhr werden die Eingänge zur Villa Rü verschlossen. „Der Schließdienst schaut jetzt gezielt nach, ob noch irgendjemand im Gebäude ist“, so der Co-Leiter des Bürgerzentrums. Außerdem habe man die Polizei mit ins Boot geholt.

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Auf Anfrage bestätigt Polizeisprecherin Sonja Kochem, dass das Team der Villa Rü auf die Rüttenscheider Bezirksdienstbeamten zugegangen sei, die nun insbesondere in den Abendstunden verstärkt im Bereich um das Bürgerzentrum nach dem Rechten schauten. „Wir wissen um die Problematik“, so Kochem. Etwas aufatmen lässt Duhme indes, dass es um Weihnachten und den Jahreswechsel herum ruhig geblieben sei.

In diesem Jahr sollen zudem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der aufsuchenden Jugendarbeit der Jugendhilfe gGmbH helfen. Laut Stefanie Kutschker, Sprecherin des Jugendamtes, kennen sie die Jugendgruppe und werden in der nächsten Zeit wieder öfter im Christinenpark vorbeischauen.

Ärger um den Christinenpark in Essen-Rüttenscheid gab es schon öfter

Insbesondere in der Corona-Zeit hatte es im Christinenpark Ärger gegeben. Immer wieder hatten sich in den Jahren davor junge Menschen zum Feiern im Park getroffen, doch im Sommer 2021 – als Clubs pandemiebedingt geschlossen blieben – eskalierte die Lage. Anwohnerinnen und Anwohner klagten über massive Lärmbelästigung, die ihnen den Schlaf raubte, und die Vermüllung der Parkanlage.

Die Party-Exzesse waren so extrem, dass die Stadt schließlich per Allgemeinverfügung anordnete, den Park zeitweise an den Wochenenden zu schließen. 2022 schlug die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung 2 ein nächtliches Verweilverbot im Christinenpark vor, um konsequenter gegen Randaliererinnen und Randalierer vorgehen zu können. Der Antrag wurde aber abgelehnt. Inzwischen ist es etwas ruhiger um den Park geworden.

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