Essen. Nach der Umfrage zum Handelshof-Slogan soll der Slogan „Die Folkwangstadt“ abmontiert werden. Was die Stadtverwaltung Essen jetzt plant.

Das Ergebnis war eindeutig: Die große Mehrheit der Essenerinnen und Essener will künftig keinen der zur Abstimmung gestellten Schriftzüge auf dem Dach des Handelshofs stehen sehen (zu den Details). Jetzt ist klar, wie die Stadtverwaltung auf den Ausgang der Umfrage reagiert. Eine entsprechende Vorlage wird in die Ratssitzung am Mittwoch (29.11.) eingebracht. Was ist geplant?

Da sich die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer (63 Prozent) für keinen der drei Vorschläge ausgesprochen hatte, soll „Die Folkwangstadt“ in einem ersten Schritt abmontiert werden. Das soll bis Ende März 2024 geschehen sein. Der Slogan war ohnehin als temporäre Lösung angedacht, für ein Jahr sollte Essen „Folkwangstadt“ sein, anlässlich des 100. Geburtstages des Museum Folkwang im vergangenen Jahr.

Handelshof: „Essen“ sowie die Stadtwappen sollen erhalten bleiben

Ganz verschwinden soll die Installation auf dem historischen Gebäude aber nicht. Die großen gelben „Essen“-Buchstaben sollen bleiben, genauso wie die beiden Stadtwappen links und rechts davon. „Eine neue Unterzeile wird nicht angebracht“, ist der Vorlage zu entnehmen, die dem Rat der Stadt am Mittwoch zur Entscheidung vorgelegt wird, und für die die CDU-Fraktion stimmen wird, so deren Vorsitzender Fabian Schrumpf im Gespräch mit unserer Redaktion.

Bleibt es in Zukunft bei „Essen“ in Kombination mit den beiden Stadtwappen? Geht es nach der Verwaltung, dann soll künftig ein variierender Schriftzug die Installation ergänzen – nach Angaben von CDU-Fraktionschef Fabian Schrumpf zum Beispiel so, wie die „Projektionsgitter“ auf dem Turm der FUNKE Mediengruppe am Berliner Platz: „Dann könnten anlassbezogene ‚Untertitel‘ dort stehen.“

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Die Stadtverwaltung soll nun nach technischen Möglichkeiten Ausschau zu halten, wie das funktionieren könnte und was solch eine technische Aufrüstung kosten soll. Im ersten Quartal 2024 sollen die Ergebnisse der Untersuchung der Politik vorgelegt werden.

Handelshof Essen: Slogans bleiben noch unklar

Welche Schriftzüge sollen in Zukunft abwechselnd auf dem Dach des Gebäudes zu lesen sein? Das steht ebenfalls noch nicht fest. Die Verwaltung will zunächst prüfen, „welche besonderen städtischen Ereignisse der nächsten drei bis vier Jahre das Potenzial für einen temporären Schriftzug auf dem Handelshof haben.“ Bis es also tatsächlich soweit ist, wird noch viel Zeit ins Land gehen: Die Ideen will die Verwaltung bis Ende des ersten Quartals 2025 vorlegen. Blickt man noch weiter in die Zukunft wäre beispielsweise im Jahr 2029 sicherlich eine Formel mit Grugapark-Bezug angezeigt, denn dann wird der Park seinen 100. Geburtstag feiern.

Zurück aber ins Hier und Jetzt: Der nun von der Stadt präsentierte Plan erinnert stark an eine technische Variante, die bereits diskutiert worden war. Vor der Ratssitzung im März 2023 hatte sich die Verwaltung aber gegen eine Videoleinwand, bestehend aus einem sogenannten „LED-Video-Netz“ ausgesprochen. Eine solche Leinwand könnte „anlassbezogene“ Botschaften zulassen, so hieß es damals, sei aber im Vergleich die teuerste Variante. Die einmaligen Kosten für eine Leinwand wurden auf circa 740.000 Euro beziffert. Aber schwebt der Verwaltung tatsächlich genau solch eine Lösung vor? Das wird wohl die bis Ende des ersten Quartals angedachte „Markt-Erkundung“ zeigen.

Video-Leinwand am Tor zur Essener Innenstadt nicht zum ersten Mal vorgeschlagen

Bereits als die Debatte um den Schriftzug auf dem Handelshof mit dem Abbau „Der Einkaufsstadt“ im Jahr 2022 so richtig Fahrt aufnahm, kursierten Vorschläge, doch auf Video und somit wechselnde Schriftzüge zu setzen. So forderte die Junge Union beispielsweise eine LED-Werbewand, als „zeitgemäßes Update des bisherigen Schriftzuges“, der Essener Marketingfachmann Thomas Siepmann hatte Mitte Februar 2022 gar mehrere LED-Flächen am Tor zur Innenstadt ins Spiel gebracht – als „kleine Ausgabe vom Times Square am Willy-Brandt-Platz“.

Umfrage-Ergebnis

In der vergangenen Woche ließ die Stadt Essen über drei Schriftzüge abstimmen. So fiel das Ergebnis aus:

„Essen – Die Folkwangstadt“: 4169 Stimmen (17 Prozent)

„Essen – Willkommen“: 3439 Stimmen (14 Prozent)

„Essen – voller Energie“: 1522 Stimmen (6 Prozent)

Keinen dieser Vorschläge: 15.378 Stimmen (63 Prozent)

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