Essen-Südostviertel. Seit über zehn Jahren wird über den Umbau der Steeler Straße in Essen diskutiert. Warum die Realisierung noch lange auf sich warten lässt.
- Seit Jahren kämpfen Bewohner des Südostviertels für eine Umgestaltung der Steeler Straße.
- Die Hauptverkehrsader soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen.
- Laut Stadt lassen die Umbaumaßnahmen aber weiter auf sich warten.
Seit vielen Jahren warten Anwohner und Geschäftsleute vergeblich auf die geplante Umgestaltung der Steeler Straße im Essener Südostviertel. Gewünscht wird vor allem mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität an der vielbefahrenen Straße, eine Gestaltung mit mehr Bäumen, breiteren Gehwegen und Parkplätzen.
Die Planung für die Steeler Straße im Abschnitt von der Kurfürstenstraße bis zur Huttropstraße wird laut Stadt derzeit durch ein Planungsbüro ausgearbeitet. Nach derzeitigem Stand ist vorgesehen, einen Planbeschluss bis Ende des Jahres beim zuständigen Ausschuss für Verkehr und Mobilität (AVM) für die Maßnahme einzuholen. Dazu sei die bisherige Planung konkretisiert und die Vorzugsvariante weiterentwickelt worden.
Die Steeler Straße in Essen soll seit Jahren umgestaltet werden
Gründe für die bisherigen Verzögerungen waren laut Maike Papenfuß vom Presseamt insbesondere personelle Engpässe. Auch das Vergabeverfahren an sich habe Zeit in Anspruch genommen. Konkrete Aussagen zu den Kosten seien aktuell noch nicht möglich.
Mit dem in 2026 angestrebten Baubeschluss werde gleichzeitig der Finanzierungsbeschluss eingeholt, aus welchem dann die Kosten der Baumaßnahme hervorgehen würden. „Die Zeitplanung sieht – Stand heute – vor, dass die Maßnahme Ende 2026 umgesetzt wird“, so Papenfuß.
Bis zur Realisierung der Pläne werden also noch Jahre vergehen. Das Thema wird seit über zehn Jahren im Stadtteil diskutiert, Anwohner, Politiker, Immobilienbesitzer und Geschäftsleute hatten immer wieder auf Veränderungen in dem Bereich gedrängt. Bereits im Juni 2019 hatte die Stadt Pläne zur Umgestaltung der Steeler Straße auf Einladung der Bezirksvertretung I den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt.
Die Stadt hatte bereits 2019 erste Pläne für die Steeler Straße vorgestellt
Die Planungen stünden ganz am Anfang, es gebe noch Gestaltungsspielraum, so ein Stadtvertreter damals in der ehemaligen Viktoriaschule. Er hatte erklärt, dass frühestens 2020 mit den Arbeiten begonnen werden könne – eine Zeitplanung, die jetzt um mindestens sechs Jahre nach hinten verschoben wurde. Die kalkulierten Kosten hatte der Stadtvertreter damals auf rund zwei Millionen Euro beziffert. Zuschüsse seien nicht zu erwarten, so dass der Umbau aus Stadtmitteln finanziert werden müsse.
Ursprung der Planungen sei gewesen, dass Bezirksvertretung und die Interessengemeinschaft „Wir am Wasserturm“ angefragt hätten, wie man die Aufenthaltsqualität in diesem Abschnitt der Steeler Straße verbessern könnte. „Es geht uns in erster Linie um die Fußgänger“, hatte der damalige Bezirksbürgermeister Frank Mußhoff betont. Bereits 2012 habe es einen Prüfauftrag in dieser Sache gegeben.
Die vorgesehene Reduzierung auf einen Fahrstreifen pro Fahrtrichtung war bereits 2015 in einem Feldversuch erfolgreich getestet worden. Im Prinzip sei die Steeler Straße in dem Bereich sowieso zweispurig, weil dort oft Falschparker den fließenden Verkehr beeinträchtigten, so der Tenor.
Bürger wünschen sich mehr Bäume und Beete
Bürger und Geschäftsleute wünschen sich seit langem, dass das Parken an der Steeler Straße geordnet wird und Bäume für Schatten und ein besseres Mikroklima sorgen – auch wenn auf diese Weise Parkplätze verloren gehen. Bei der Pflanzung müsse man allerdings darauf achten, dass sich Bäume, Masten für die Straßenbahn, Beleuchtung und Schilder nicht gegenseitig in die Quere kämen. Breitere Gehwege könnten neue Möglichkeiten für Außengastronomie eröffnen, so ein vielfach geäußerter Wunsch.
Da die „große Lösung“ offenbar noch Jahre auf sich warten lässt, hatte jüngst der Verein „Zuhause am Wasserturm“ die Hoffnung auf kleinere Verbesserungen wie mehr Grün, zusätzliche Bänke und die Aufstellung eines Bücherschranks geäußert, die sich möglicherweise zeitnah umsetzen lassen könnten. Für diese Ziele wolle man sich mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteil einsetzen.
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