Essen-Südostviertel. Die Stadt will die Steeler Straße im Südostviertel mit Bäumen, breiteren Gehwegen und Parkplätzen attraktiver gestalten. Erste Pläne liegen vor.
Für die seit langem gewünschte Umgestaltung der Steeler Straße zwischen Wasserturm und Huttropstraße gibt es jetzt erste Pläne. Die stellte das Amt für Straßen und Verkehr auf Einladung der Bezirksvertretung I den Bürgern in der Viktoriaschule vor. Die Planungen stünden ganz am Anfang, es gebe durchaus noch Gestaltungsspielraum, erklärte Diplom-Ingenieur Dirk Thomas, der das Vorhaben erläuterte. Nach heutigem Stand der Dinge könne frühestens 2020 mit den Arbeiten begonnen werden, die kalkulierten Kosten lägen derzeit bei zwei Millionen Euro. Zuschüsse seien nicht zu erwarten, so dass der Umbau aus Stadtmitteln finanziert werden müsse. Die Anwohner müssten Beiträge nach dem Kommunalen Abgabengesetz (KAG) zahlen.
Ausführungen stießen grundsätzlich auf Zustimmung bei den Zuhörern
Insgesamt stießen die Ausführungen von Dirk Thomas bei den Bürgern, darunter auch Geschäftsleute aus dem betroffenen Bereich der Steeler Straße, auf grundsätzliche Zustimmung, wenn auch angesichts der frühen Planungsphase noch viele Fragen offen blieben.
Der Bereich, der attraktiver werden soll, umfasst 500 Meter, inklusive der Haltestelle Wörthstraße, die die Ruhrbahn barrierefrei umgestalten wird. „Es wäre schön, wenn alle Arbeiten als Paket durchgeführt werden könnten“, so Dirk Thomas. Deshalb werde sich die Stadt mit Stadtwerken und Ruhrbahn absprechen.
Ursprung der Planungen sei gewesen, dass Bezirksvertretung und die Interessengemeinschaft „Wir am Wasserturm“ angefragt hätten, wie man die Aufenthaltsqualität in diesem Abschnitt der Steeler Straße verbessern könnte. „Es geht uns in erster Linie um die Fußgänger“, erklärte Bezirksbürgermeister Frank Mußhoff. Bereits 2012 habe es einen Prüfauftrag in dieser Sache gegeben.
Bäume sollen das Mikroklima verbessern
Die Attraktivität der Straße solle durch mehr Bäume und geordnetes Parken gesteigert werden. In einigen Abschnitten würden die Gehwege verbreitert. Die Bäume sollen an der stark befahrenen Straße für Schatten sorgen und das Mikroklima verbessern. „Die breiteren Gehwege würden dann auch die Möglichkeiten für Außengastronomie eröffnen“, so Thomas.
Der Umgestaltung würden Parkplätze zum Opfer fallen. „Zwei Baumbeete kosten einen Parkplatz“, erklärt Dirk Thomas. Für einen Stellplatz rechne man sechs Meter, ein Baumbeet sei etwa drei Meter lang. Frank Mußhoff verwies in diesem Zusammenhang auf sehr konstruktive Gespräche mit der Firma Lidl, die an der Steeler Straße baue und 70 Stellplätze schaffe. „Die Parkplätze sollen auch Nichtkunden für zwei Stunden nutzen können. Das müsste reichen, um Dinge zu erledigen. Lidl wird auch eine Kundentoilette bauen, die auch Passanten nutzen können.“
Fußgänger können die Straße später an mehreren Stellen überqueren
Geplant seien auch mehrere Stellen, an denen Fußgänger die Straße sicherer als bisher überqueren können. „Zebrastreifen sind auf Hauptverkehrsstraßen mit Schienenverkehr nicht möglich“, so Dirk Thomas. Die vorgesehene Reduzierung auf einen Fahrstreifen pro Fahrtrichtung sei in einem Feldversuch 2015 erfolgreich getestet worden. Im Prinzip sei die Steeler Straße in dem Bereich ja schon heute zweistreifig, weil dort oft Falschparker den fließenden Verkehr beeinträchtigten.
Baustelle bringt Behinderungen mit sich
Beim Umbau der Steeler Straße müsse man darauf achten, dass sich Bäume, Masten für die Straßenbahn, Beleuchtung und Schilder nicht in die Quere kommen, so Dirk Thomas, Vertreter der Stadt.
Eine Baustelle bedeute immer Behinderungen und Einschränkungen für alle Beteiligten. Man versuche aber, diese so gering wie möglich zu halten.
Die Umgestaltung werde in drei Abschnitten erfolgen: Kurfürsten- bis Wörthstraße, Wörthstraße bis Herwarthstraße, Herwarthstraße bis Huttropstraße. Der Aufwand in den Bereichen werde sehr unterschiedlich sein, abhängig von der Breite der Seitenräume. „Im Bereich Herwarthstraße bis Huttropstraße ist der Seitenraum breit, es gibt wenig Geschäfte und geringen Parkdruck. Dort werden wir wenig Probleme haben“, so Dirk Thomas.
Keine separaten Anlagen für den Radverkehr geplant
Für den Radverkehr seien keine separaten Anlagen geplant, da diese wegen des Nadelöhrs an der Wörthstraße sowieso nicht durchgehend gebaut werden könnten. An der engsten Stelle müssten die Radfahrer ihr Gefährt notfalls schieben. In einigen Bereichen würden auch die Gleise verlegt. Wie genau die Verkehrsführung während der Bauzeit verlaufen werde, sei noch offen.
Lob für die Pläne der Stadt fand Jan Olgemöller von der Werbeinitiative „Wir am Wasserturm“: „Durch den Umbau fallen Parkplätze weg, was aber zum Teil sicherlich durch das strukturiertere Parken wieder ausgeglichen wird.“ Er gehe aber davon aus, dass die Bauphase das Aus für einige Geschäftsleute bedeuten werde. Das sei traurig, aber die Steigerung der Aufenthaltsqualität werde sich am Ende für Geschäftsleute und Immobilienbesitzer sicherlich positiv auswirken.