Essen. Wie grün soll Essen in Zukunft sein? Der sogenannte „Masterplan Stadtgrün 2030“ soll Leitplanken vorgeben. Was bisher darüber bekannt ist.
Wie grün soll Essen künftig sein? Wie sollen nicht bebaute Flächen genutzt werden? Fragen, die in der Stadt bald durch einen „Masterplan Stadtgrün 2030“ beantwortet sein sollen. Nötig machten diesen der Klimawandel, das Artensterben und politische Vorgaben bis hin zur EU, heißt es aus dem Rathaus.
„Mit dem Masterplan Stadtgrün 2030 werden die konzeptionellen Grundlagen für mehr Grün in den Essener Siedlungsgebieten geschaffen“, sagt Marc Zietan, umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen. Mit dem Konzept solle „die Artenvielfalt gesteigert, mehr innerstädtisches Grün geschaffen und die Lebensqualität in Essen gerade auch im Hinblick auf die Veränderungen durch die Klimakrise verbessert werden.“ Der Masterplan ergänze unter anderem das in Kürze vorliegende Klimaanpassungskonzept.
In der Stadt Essen gibt es mehr als 700 Grünanlagen
Yannick Lubisch, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, ergänzt: „Essen verfügt über 700 Grünanlagen und mehr als 400 Spielplätze. Um diese Orte der Naherholung und des Austobens weiter zu gestalten und fortzuentwickeln, haben wir gerne finanzielle Mittel für das erste gesamtstädtische Grünflächenkonzept bereitgestellt.“ Die Kostenschätzung für die Erstellung des „Masterplan Grün 2030“: rund 200.000 Euro.
Warum ist das vonnöten? Nach Angaben der Stadt Essen, soll das Konzept helfen, Herausforderungen wie den Klimawandel, den Rückgang der Artenvielfalt und die Flächenkonkurrenzen im Stadtgebiet bewältigen. Letzteres meint, wie welche Fläche tatsächlich genutzt werden soll – gemünzt auf den Verkehr also: etwa von Autos, Radfahrern oder Fußgängern?
Zwar gebe es bereits einzelne Konzepte, aber Essen verfüge derzeit über „kein gesamtstädtisches Konzept, das eine deutliche Vorstellung und Zielrichtung zur künftigen Entwicklung des Grün- und Freiraums beinhaltet“, teilt die Verwaltung mit.
Vorhaben soll ein Planungsinstrument für Grün und Gruga werden
Gleichwohl fange man nicht bei null an. Selbstbewusst heißt es in dem Beschlussvorschlag, den der Umweltausschuss vergangene Woche zur Kenntnis genommen hat: „Durch eine vorausschauende und integrierte Grünflächenentwicklung hat sich die Stadt Essen bereits jetzt schon zu einer grünen Großstadt im Ballungsraum in der Metropolregion Ruhr entwickelt.“
Ausgehend von einzelnen historischen Gartenanlagen, dem Ankauf und der Öffnung öffentlicher Parkflächen seien bereits 1927 Pläne eines kommunalen Grünflächensystems entwickelt worden. Bis heute seien diese fast hundert Jahre alten Pläne die Grundlagen für alle nachfolgenden Freiraumplanungen – als da zum Beispiel wären: Emscher Landschaftspark 2010, Masterplan Emscher-Zukunft, „Stadtökologischer Beitrag für den Essener Norden (2000)“, städtischer Masterplan „Freiraum schafft Stadtraum“(2006).
Der jetzt angedachte Masterplan soll eine Art Klammer für künftige Vorhaben sein. Herzstück soll ein erstmals aufgestelltes gesamtstädtisches „Grünordnungs- und Freiraumentwicklungskonzept“ – kurz GFK – sein. Dieses soll ein Planungsinstrument für Grün und Gruga sein, das möglichst klare Rahmenbedingungen. Noch aber liest sich das Konzept wenig konkret. Es soll verwaltungsintern abgestimmt und schließlich vom Rat der Stadt beschlossen werden.
>>> INFO: Zeitplan und Kosten
- Die Umsetzung soll ab September 2023 erfolgen. „Für die Bearbeitungszeit werden circa 18 Monate veranschlagt“, heißt es in dem Beschlussvorschlag.
- Die Kostenschätzung für die Erstellung des gesamten „Masterplan Grün 2030“ liegt bei rund 200.000 Euro netto.
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