Essen. Essen soll besser vor den Folgen den Klimawandels geschützt werden. Die Bürger sollen auf einer Klima-Map wichtige Hinweise und Ideen liefern.
Die Bilder der Flutkatastrophe vor einem Jahr sind noch stark im Gedächtnis. Genauso die immensen Schäden, die der Orkan Ela 2014 im Stadtgebiet hinterlassen hat. Um sich in Zukunft stärker vor den Folgen des Klimawandels zu wappnen, erarbeitet die Stadt Essen derzeit ein so genanntes Klimaanpassungskonzept. Und da die Bürgerinnen und Bürger meist besser wissen, wo es Probleme oder Veränderungen direkt vor ihrer Haustür gibt, sind diese Erfahrungen jetzt gefragt.
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Das Umweltamt der Stadt hat dazu eine Plattform im Internet online gestellt, auf der die Essener und Essenerinnen Problempunkte im Stadtgebiet auf einer Karte verorten können. Auf dieser „Klima-Map“ geht es um Orte, die entweder besonders hitzeanfällig sind, die von Überflutungen bedroht oder gar betroffen sind und solche, an denen Sturmschäden auftreten. Außerdem können die Bürger dort angeben, wo sie sich mehr Bäume wünschen.
Nach der Verortung auf der Stadtkarte müssen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen noch einen Kommentar zu ihrer Meldung abgeben. Je ausführlicher dieser ist, umso besser kann die Stadt das Problem bewerten und gegebenenfalls Abhilfe schaffen. Ein Mängelmelder soll dies freilich nicht sein. „Wir erhoffen uns aber auch einige Ideen, wie sich die Situation vor Ort verbessern ließe“, sagt die Leiterin des Umweltamtes, Angelika Siepmann.
Beteiligung der Essener Bürger läuft drei Monate
Die Bürgerbeteiligung läuft drei Monate lang. Anschließend werden die Anregungen mit den bereits bekannten Orten und Daten abgeglichen, die das Umweltamt ohnehin schon in seinem Klimaanpassungskonzept auf dem Schirm hat. „Wir hoffen, durch die Bürgerbefragung Lücken ausfindig zu machen“, meint Umweltdezernentin Simone Raskob. Diese sollen dann in das Klimaanpassungskonzept mit einfließen.
Das Konzept soll bis Ende des Jahres stehen. Besonders im Fokus steht die Frage, wie sich die Klimaerwärmung auf Hitzepunkte in der Stadt auswirkt und ob die vorhandenen Frischluftkorridore noch wirken. Um die Klimaveränderungen überhaupt erst einmal darzustellen, hat das Umweltamt eine Klimaanalyse in Auftrag gegeben. Die letzte stammt noch aus dem Jahr 2002. Im September sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Raskob verrät nur so viel: „Es wird in Essen deutlich wärmer.“
Ebenso werden im Zuge des Klimakonzeptes die Auswirkungen der Zunahme von Starkniederschlägen und Überschwemmungen sowie Sturmereignissen untersucht. Aus all den Ergebnissen will die Stadt bis Mitte nächsten Jahres einen umfangreichen Katalog erarbeiten, der konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel aufführen soll.
Die Klima-Map Essen ist online erreichbar unter www.essen.klimamap.de