Essen. In Rüttenscheid verschwindet ein Park mit Spielplatz. Ein Schulgebäude wird neu gebaut. Anwohner hatten protestiert – ohne Erfolg.

Trotz zahlreicher Proteste und Unterschriften-Aktionen von Bürgerinnen und Bürgern wird die Grünfläche gegenüber vom Helmholtz-Gymnasium jetzt bebaut. Am Montag, 14. August, wird das Gelände mit einem Bauzaun abgesperrt. Das teilt die Verwaltung mit. Am Standort entsteht ein so genannter „Interimsbau“, also ein Schulgebäude, das von verschiedenen Schulen genutzt werden soll. Gegen die Bebauung der hügeligen Fläche, auf der auch ein Spielplatz steht, hatte es Widerstand gegeben.

Im August 2021 hatte der Rat die Baumaßnahme beschlossen. Bürgerinnen und Bürger hatten 1700 Unterschriften dagegen gesammelt. Die Verwaltung argumentierte, dass neuer Schulraum dringend benötigt werde. Weder Grund- noch weiterführende Schulen seien derzeit in der Lage, alle Kinder und Jugendliche, die jetzt und bald in den Unterricht kommen, aufzunehmen. Die Stadt ist rechtlich dazu verpflichtet, ausreichend Schulraum zur Verfügung zu stellen.

Aus Holz besteht das künftige Schulgebäude gegenüber des Helmholtz-Gymnasiums an der Ecke Rosa-/Von-Einem-Straße. Ein Park mit Spielplatz muss dafür weichen oder zumindest stark verkleinert werden.
Aus Holz besteht das künftige Schulgebäude gegenüber des Helmholtz-Gymnasiums an der Ecke Rosa-/Von-Einem-Straße. Ein Park mit Spielplatz muss dafür weichen oder zumindest stark verkleinert werden. © SEHW | Lemke, MichaelMichael

Der geplante Holzbau soll zunächst Kinder der Andreas- und der Sternschule aufnehmen. Diese Rüttenscheider Grundschulen werden derzeit saniert. „Die Fertigstellung der Andreasschule ist aktuell für Sommer 2025 vorgesehen, die Arbeiten an der Sternschule sollen Ende 2024 abgeschlossen sein“, teilt jetzt die Verwaltung mit. Der Baustart auf der Grünfläche ist für Montag, 21. August, vorgesehen. Schon im Februar waren erste Bäume gefällt worden.

Wenn die Grundschulkinder ausgezogen sind, könnte der Bau für andere Schulen genutzt werden

Ende März 2024 soll das Gebäude stehen. Wenn die umliegenden Grundschulen saniert sind, kann der Bau für Schulen genutzt werden, die Ausweich-Räume benötigen – im direkten Umfeld liegen Helmholtz- und Maria-Wächtler-Gymnasium sowie die Bertha-von-Suttner-Realschule.

Das neue Gebäude entsteht in „Modulbauweise“ - das heißt, es wird aus Fertigteilen zusammengesetzt. Autofahrer müssen sich auf Behinderungen einstellen, denn im Oktober, wenn die Module angeliefert werden, wird ein Abschnitt der Rosastraße gesperrt. Schon jetzt ist vor dem Maria-Wächtler-Gymnasium kaum ein Durchkommen für Autofahrer, weil auch auf dem Gelände dieser Schule derzeit Bauarbeiten stattfinden.

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