Essen. Nicht nur an Freibädern drohen happige Bußgelder, auch am Baldeneysee schaut die Stadt bei Veranstaltungen genau hin. Wo man aufpassen sollte.
Die hochsommerliche Wetterphase hat Essens Freibädern nicht nur viele Badegäste beschert, sondern stellenweise auch für erhebliche Parkplatzprobleme gesorgt. Wie die Stadt bestätigt, gab es am Freibad Kettwig am Wochenende (23./24. Juni)besonders viele Falschparker.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes verteilten allein dort 70 Knöllchen, sagt Stadtsprecher Patrick Betthaus. „Abschlepp-Maßnahmen gab es hingegen keine.“ Der Parkplatz am Schwimmzentrum Kettwig ist an heißen Tagen regelmäßig überfüllt. In den Schulferien, die vor einer Woche begonnen haben, dürfte sich das Problem weiter verschärfen.
Stadt Essen nennt die Parksituation an Freibädern angespannt
„Das Ordnungsamt betrachtet die Situation im Bereich der Freibäder als durchaus angespannt“, erklärte Betthaus. Badegäste hätten ihre Autos am vergangenen Wochenende zum Teil sogar auf der zweiten Spur der Meisenburgstraße abgestellt und damit bei den Busfahrern der Ruhrbahn für viele schwierige Situationen gesorgt, berichtet Radio Essen.
In den vergangenen Jahren war es auch am Grugabad regelmäßig zu chaotischen Zuständen gekommen: Wiederholt wurden Fahrzeuge abgeschleppt, weil sie auf der von den Ruhrbahn-Bussen genutzten Fahrspur parkten. Bei manchem Badegast stieß das Vorgehen der Stadt auf Unverständnis, von „Abzocke“ war die Rede. Stadtsprecher Betthaus weist vorsorglich darauf hin, dass man die Parksituation an den Freibädern im Blick behalte: „Das Ordnungsamt wird auch weiterhin Kontrollen durchführen, um Falschparkenden zu begegnen.“
Eine Knöllchen-Flut setzt es regelmäßig auch am Baldeneysee, wenn am Seaside-Beach oder an der Regatta-Strecke größere Veranstaltungen anstehen. Die Gehwege an der Seeseite der Freiherr-vom-Stein-Straße in Höhe Parkhaus Hügel sind breit und verleiten zum Parken. Gerade zwischen den Bäumen meinen viele Autofahrer ihr Fahrzeug abstellen zu dürfen, weil sie dort den Fußgängerstrom nicht stören.
Parken auf dem Gehweg kostet 55 Euro, und wenn dieser noch so breit ist
Ein Irrtum, der 55 Euro kostet – auf so ein happiges Bußgeld muss sich seit der letzten drastischen Erhöhung der Bußgelder einstellen, wer auf einem Gehweg parkt, egal übrigens wie breit dieser ist. Bei behinderndem Parken auf einem Gehweg oder Grünstreifen kann sich das Bußgeld sogar auf bis zu 70 Euro hochschrauben. Sehr teuer wird es beispielsweise auch für Autofahrer, die auf Fahrradwegen parken oder in Fußgängerzonen.
Bei der Stadt kennt man offiziell keine ausgesprochene „Hitliste“ der Orte, wo immer wieder reiche Knöllchen-Beute zu erzielen ist. „Wir haben uns mal die Verstöße genau angeschaut und versucht, das zu analysieren“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz auf Anfrage. Gleichwohl gebe es Stellen und Orte, wo immer wieder Falschparker angetroffen werden. „Das gilt beispielsweise für verdichtete Anwohnerstraßen genauso wie für Ausflugsorte bei schönem Wetter“, so Lenz. Und eben an Freibädern.
Auch im Umfeld der Innenstadt oder der Mittelzentren haben die Verkehrsaufseher wenig bis gar keinen Spielraum, wenn es um die Ahndung von Parkverstößen geht. Während in den Wohnbezirken beim (Teil)-Parken auf Gehwegen ein Auge zugedrückt wird, sieht das rund um die Zentren anders aus. Begründung: Hier gibt es – anders als in den Wohngebieten – schließlich genügend Parkhäuser, sodass Parkplatznot nicht als Entschuldigung gilt. (mit F.S.)
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig & Werden + Borbeck & West | Alle Artikel aus Essen]